Kunstsammler investieren Rekordsummen in Tschechien
Sammler und Investoren haben im vergangenen Jahr in Tschechien 1,46 Milliarden Kronen (60 Millionen Euro) für Gemälde, Statuen und weitere Kunstwerke ausgegeben. Darüber informierte am Dienstag der Chefredakteur der Zeitschrift Artplus.cz, Jan Stuchlík.
Die investierte Summe war die höchste in der Geschichte des tschechischen Auktionsmarktes nach 1989. Der Umsatz lag 100 Millionen Kronen (vier Millionen Euro) über dem bisherigen Rekordwert von 2017.
Im vergangenen Jahr wurden 77 Prozent höhere Aufrufpreise verzeichnet. Jan Stuchlík zufolge waren an den Versteigerungen, die aufgrund der Corona-Pandemie vor allem online stattfanden, auch zahlreiche jüngere Kaufinteressenten beteiligt.
„Aus den Daten der letzten Jahre lässt sich schließen, dass vor allem bei jenen Posten, die preislich zum obersten Fünftel gehören, im Laufe der Zeit eine Möglichkeit zur Wertsteigerung besteht. Im vergangenen Jahr zählten dazu 1491 Kunstwerke, und ihr Preis begann bei 96.000 Kronen (3900 Euro; Anm. d. Red.). Noch vor zehn Jahren lag dieser Grenzwert bei 50.400 Kronen (2200 Euro; Anm. d. Red.)“, so der Artplus.cz-Chefredakteur.
Zu den zehn teuersten Kunstwerken, die 2021 unter den Hammer kamen, gehörten fünf Gemälde von Toyen (1902–1980). Das teuerste Bild der Malerin des Surrealismus war „Cirkus“, das umgerechnet 3,2 Millionen Euro erzielte und so den Rekord für ein Toyen-Gemälde brach. Das Bild war bereits 2001 verkauft worden, damals für umgerechnet über 100.000 Euro. Pro Jahr hat „Cirkus“ also 18 Prozent an Wert gewonnen, wie Jan Stuchlík informierte.
Auch weitere Gemälde konnten ihren Preis trotz der Inflation deutlich steigern. Zu diesen besonders erfolgreichen Bildern, die 2021 versteigert wurden, zählten etwa „Blick in die Zukunft“ von Alfons Mucha für umgerechnet 544.000 Euro oder František Kupkas „Badende“, die für umgerechnet eine Million Euro den Besitzer wechselte.