Tschechien hat russisches Vermögen in Höhe von zehn Milliarden Kronen eingefroren
Der Umfang des russischen Vermögens, das vom tschechischen Amt für Finanzanalyse (FAÚ) mittlerweile eingefroren wurde, liegt den Schätzungen nach bei bis zu zehn Milliarden Kronen (410 Millionen Euro). Dies sagte der Direktor der Behörde, Jiří Hylmar, am Donnerstag dem Nachrichtenportal Seznam zprávy.
Bei den Vermögenswerten handelt es sich laut Hylmar sowohl um Geld auf tschechischen Bankkonten, als auch um Firmenanteile und Immobilien. Sie gehören jenen Russen und Russinnen, die sich auf den Sanktionslisten der Europäischen Union befinden. „Das System funktioniert so, dass jede Bank alle 24 Stunden die Liste seiner Kunden mit den Sanktionslisten vergleicht. In ähnlicher Weise verfahren auch die Katasterämter und die Wertpapierdepots“, beschrieb der Behördenchef. Falls eine Übereinstimmung gefunden wird, muss dies dem FAÚ gemeldet werden, und das Amt friert das Vermögen dann ein.
Das Hauptproblem bei der Suche nach dem Vermögen von Russen und Russinnen, die auf der Sanktionsliste stehen, bestehe weiterhin in verdeckten Firmenbeteiligungen über im Ausland registrierte Unternehmen, ergänzte Jiří Hylmar. Als Beispiel nannte er Offshore-Gesellschaften.
Wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine, der am 24. Februar begann, hat die Europäische Union bisher sechs Sanktionspakete erlassen. Zu den Maßnahmen gehört auch eine Liste mit über eintausend Russen und Russinnen, die dem Regime in Moskau nahestehen und deren Vermögen eingefroren wurde oder werden soll.