Hohe Energiepreise: Tschechische Regierung stellt Milliardenhilfe für Firmen bereit

Treffen der tschechischen Regierung in der Straka-Akademie

Großabnehmer von Strom und Gas in Tschechien können noch in diesem Jahr Staatshilfe zur Deckung der Energiekosten beantragen.

Dies hat Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) am Mittwoch nach der Kabinettssitzung verkündet und nannte als Termin den 1. November. In einer darauffolgenden Pressemitteilung kündigte das Ministerium für Industrie und Handel hingegen an, dass die Ausschreibung bis Ende des Jahres vorbereitet wird.

Jozef Síkela und Ivan Bartoš | Foto: Regierungsamt der Tschechischen Republik

Nach den Worten von Ressortchef Jozef Síkela (parteilos) entsteht das Programm auf Grundlage des sogenannten Befristeten Krisenrahmens, mit dem die Europäische Union den Mitgliedstaaten ermöglicht, Unternehmern wegen der hohen Energiepreise finanziell unter die Arme zu greifen. Firmen mit einem hohen Verbrauch können in Tschechien laut Síkela bis zu 200 Millionen Kronen (8,2 Millionen Euro) Unterstützung bekommen, die anderen jeweils bis zu 45 Millionen Kronen (1,8 Millionen Euro).

Der Staat werde damit vor allem Unternehmen der verarbeitenden Industrie unterstützen, so der Minister weiter, des Weiteren die Bergbaubranche, die Land- sowie die Forstwirtschaft. „Der Befristete Krisenrahmen gilt für Firmen, die an das Hochspannungs- und an das Höchstspannungsnetz angebunden sind, sowie für jene, deren Gasverbrauch bei über 630 Megawattstunden pro Jahr liegt“, führte Síkela bei der Pressekonferenz am Mittwoch aus.

Foto: Martin Vaniš,  Radio Prague International

Der Minister informierte außerdem, dass sein Ressort ebenfalls ein Unterstützungsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen ohne Berücksichtigung des Energieverbrauchs vorbereite. Falls die Mitgliedsstaaten der EU ein entsprechendes Hilfspaket am 30. September verabschieden, würde Tschechien auch diese Ausschreibung umgehend starten, so Síkela. Premier Fiala fügte an, dass die EU-Hilfe für die tschechischen Firmen insgesamt 30 Milliarden Kronen (1,2 Milliarden Euro) betragen könne.

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