Tschechische Journalistenpreise im Zeichen der Ukraine

Petra Procházková

Bei den diesjährigen Journalistenpreisen in Tschechien dominierte als Thema Russlands Kriegs gegen die Ukraine. Die Auszeichnungen wurden am Mittwoch verliehen.

Den Preis für das beste schriftliche Interview gewann Petra Procházková von der Tageszeitung „Deník N“. Sie führte ein Gespräch mit einem russischen Politologen, der darin die ideologische Grundlage der herrschenden Schicht Russlands enthüllt und einen Einblick in die Mechanismen der Verbreitung von Putins Propaganda bietet. Auf die Preisträgerin machte die Stiftung Open Society Fund aufmerksam, die die Auszeichnungen verleiht. Ondřej Kundra und Tomáš Brolík vom Wochenmagazin „Respekt“ wurden für die beste schriftliche Reportage gewürdigt. Ihr Artikel betraf die Untersuchung von Kriegsverbrechen. Michal Kubal und Vojtěch Hönig vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen wurden in der audiovisuellen Sektion für die beste Reportage gewürdigt. Diese hatte den Titel „Ukraine: die Gesichter des Krieges“.

Mit einem Sonderpreis wurde Petr Koubský von der Tageszeitung „Deník N“ für seine analytischen Texte ausgezeichnet, die die Geschichte Russlands und der Ukraine beschreiben. Mit dem Karel-Havlíček-Borovský-Preis wurde der Auslandsberichterstatter des Tschechischen Fernsehens, Václav Černohorský, für seine fundierte Berichterstattung aus dem Ausland in friedlichen Zeiten sowie in Kriegszeiten geehrt. Jan Cibulka vom Nachrichtenserver des Tschechischen Rundfunks iRozhlas.cz wurde mit dem Preis „Novinářská křepelka“ dafür ausgezeichnet, dass er – so die Veranstalter – der Öffentlichkeit neue Themen aufzeigt.

Die Direktorin der Stiftung Open Society Fund, Martina Břeňová, erinnerte daran, dass ihre Institution umso stärker motiviert ist, guten Journalismus zu unterstützen, wenn einige führende Politiker in Tschechien die Menschen dazu auffordern, den Medien nicht zu glauben. Die Journalistenpreise werden seit 2010 verliehen.

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