Der Green Deal und Tschechien: Von der Leyen trifft in Prag auf Fiala
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am Dienstag bei einer Konferenz zum Green Deal in Prag gesprochen. In ihrer Rede lobte von der Leyen die Bemühungen Tschechiens besonders im vergangenen Jahr.
„Während seiner Ratspräsidentschaft hat Tschechien eine Schlüsselrolle dafür gespielt, dass das Programm ‚Fit for 55‘ verabschiedet werden konnte. Dies wiederum ist ein Hauptpfeiler des Green Deal“, sagte von der Leyen.
Mit dem Green Deal will die EU bis 2050 klimaneutral werden. Tschechiens Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) brachte am Dienstag allerdings auch Kritik an. In den vier Jahren seines Bestehens habe es das Abkommen bisher nicht geschafft, die EU zu Innovationen und Änderungen in der Wirtschaft zu führen, so der tschechische Kabinettschef.
Von der Leyen hingegen warb für die Vorteile des Maßnahmenpakets. Fossile Brennstoffe seien Gift – nicht nur für jeden einzelnen Menschen, sondern auch für das Klima des gesamten Planeten, so die Politikerin.
Tschechien ist laut von der Leyen ein Land, in dem Tradition und Moderne, Vergangenheit und Zukunft aufeinander treffen: „Sie haben alles, um ein Vorreiter einer nachhaltigen Ökonomie von morgen zu sein – eine starke Industrie sowie Erfinderreichtum. Lassen Sie uns die Möglichkeiten des Green Deal nutzen. Die Zukunft der tschechischen Wirtschaft liegt in Ihren Händen“, appellierte die Politikerin.
Die Kommissionspräsidentin hob auch einige konkrete tschechische Projekte hervor. So lobte sie etwa den kürzlich angelaufenen Einsatz von Wasserstoffbussen im Öffentlichen Personennahverkehr Prags.
Die Politikerin betonte zudem, dass jene Bewohner Tschechiens, die in den von der Kohleförderung geprägten Regionen leben, keine Befürchtungen haben müssten: „Ich weiß, dass im Kohlesektor mehrere Tausend Menschen arbeiten. Im Rahmen des Green Deal haben wir deshalb Investitionen in diese Gegenden als höchste Priorität festgelegt“, so die Kommissionschefin.