„Radio Prag für mich wie eine Tasse Kaffee zum Frühstück“
Eine neue Quiz-Frage, ein Interview mit einem unserer Stammhörer und noch vieles mehr erwartet Sie im heutigen Hörerforum.
ZUM THEMA
Testen Sie mit uns wieder einmal Ihr Wissen über die Tschechische Republik. Die Quiz-Frage im Oktober lautet:
Vor 440 Jahren machte Kaiser Rudolph II. die Stadt Prag zu seinem Herrschersitz, sie wurde zu einer Metropole von Gelehrten und Künstlern. Zudem mochte der Kaiser ein Schloss in der Nähe von Prag, auf dem er häufig Zeit verbrachte, Jagden organisierte und bedeutende Gäste empfing. Heutzutage finden dort regelmäßig Feiern zu Ehren des Herrschers statt. In welcher Stadt liegt dieses Schloss?
Schreiben Sie uns den Namen an [email protected].
Die richtige Antwort aus dem Vormonat September lautete Ales Bjaljazki. Dieser belarussische Menschenrechtler war vor zehn Jahren der erste Träger des Václav-Havel-Preises für Menschenrechte, der vom Europarat zusammen mit der Václav-Havel-Bibliothek und der Stiftung Charta 77 verliehen wird.
Unter den Preisgewinnern ist auch Sigrid Müller aus Deutschland. Herzlichen Glückwunsch!
Treffen in Berlin
Und nun zum weiteren Inhalt des heutigen Hörerforums. Das Bürgerfest, das von Bundespräsident Steinmeier Anfang September in Berlin veranstaltet wurde, bot unserer Redaktion die Möglichkeit, Radio Prag International sowie eine Ausstellung zum 100. Geburtstag des Tschechischen Rundfunks zu präsentieren. Aber nicht nur das. Wir haben dabei auch die Gelegenheit genutzt für Treffen mit unseren Hörern. Unser treuer Stammhörer Bernd Wachsmuth aus Berlin wird im kommenden Jahr 50 Jahre mit Radio Prag beziehungsweise Radio Prag International feiern.
„Ich habe damals auf meinem Radio Stern Contura 2510 geguckt, was für Sendebereiche drauf sind und bin auf der Kurzwelle, auf dem 49-Meter-Band, auf Radio Prag gestoßen. Ich habe die Sendungen auch im Wohnzimmer über das große Radio gehört. Meine Mutter hat immer gefragt: ‚Warum verstellst du das Radio? Was hörst du denn da für einen Sender?‘ Ich habe gesagt: ‚Das ist Radio Prag, das sind unsere lieben Nachbarn und sollen auch bleiben.‘ Seitdem ist Radio Prag für mich wie eine Tasse Kaffee zum Frühstück.“
Er höre in der Regel die ganze Sendung von 14 bis 14.30 Uhr. Und ein Tag ohne Radio Prag sei für ihn ein verlorener Tag, sagt Herr Wachsmuth. Außerdem pflegt er eine enge Beziehung zu Tschechien, von 1987 bis 1996 lebte er sogar in Prag.
Auch Dieter Feltes aus Pyrbaum erwähnt in seiner Zuschrift das Bürgerfest:
„Leider hatte ich nie die Möglichkeit, an einem solchen Bürgerfest teilzunehmen. Wie ist es in Ihrem Land? Laden hohe Regierungsmitglieder ebenfalls die Bevölkerung zu einem Fest ein? Ich könnte mir vorstellen, dass dies eine interessante Veranstaltung wäre. So lernt man die Politiker einmal aus der Nähe kennen. Unseren bayerischen Ministerpräsidenten Söder habe ich in der Vergangenheit einmal beim alljährlichen Rossmarkt in Berching gesehen. Seine Rede hat mir sehr imponiert.“
Hierzulande sind solche Feste nicht üblich. Ab und zu, besonders an Staatsfeiertagen, werden Tage der offenen Türen in verschiedenen Regierungsgebäuden und Sitzen bedeutender Ämter organisiert. Diese lassen sich mit dem Programm, das im Schloss Bellevue angeboten wurde, aber nicht im Geringsten vergleichen.
In mehreren Zuschriften haben Sie über Ihre Aufenthalte in Tschechien geschrieben. Dabei ging es sowohl um Ihre Reisepläne als auch um Berichte über Erfahrungen, die Sie hierzulande gemacht haben.
Reiseziel Böhmerwald
Petra Pleschinger aus Berlin erwähnt die negativen Begleiterscheinungen des Tourismus hierzulande.
„Ich war in diesem Frühjahr seit langer Zeit mal wieder im Böhmerwald, um auf Adalbert Stifters Wegen zu wandern, und es war einfach fast immer frustrierend. Das Wandern machte keinen Spaß mehr mit Pulks von lärmenden und sprintenden Radfahrern auf asphaltierten ‚Straßen‘. Es gab kaum noch richtige Waldwege oder Pfade, und Wanderer habe ich in den über zwei Wochen vielleicht drei- oder viermal getroffen. Am schlimmsten war es auf dem Weg zum Plöckensteiner See, wo mir Radfahrer vom See herunter entgegenrasten. Es war einfach nur furchtbar.“
1991 habe sie mit ihren Kindern den Urlaub in Špičák verbracht und sei begeistert von der Natur gewesen, schreibt Frau Pleschinger weiter:
„Als ich wenige Jahre später zum ersten Mal auf der anderen Seite, im Bayerischen Wald, Urlaub in Sonnen machte, war ich nur enttäuscht von den Wandermöglichkeiten in dieser Gegend: alles ‚geordnet‘ und asphaltiert, keine Idylle weit und breit. Nun ist es im Böhmerwald genauso. Schade, dieser Wandel im Erleben des Waldes im Schnelligkeitswahn! Zurzeit lese ich Karel Klostermanns ‚Böhmerwaldskizzen‘, in denen er dem Verschwinden des richtigen Hochwaldes nachtrauert. Doch wenn er wüsste!“
Auch die Zuschrift von Franz Schanza aus Schrems bezieht sich auf den Böhmerwald:
„Vergangenen Samstag besuchte ich mit unserem Oldtimerverein Tschechien. Wir waren im Ort Lipno am Lipnostausee. Wir hatten schönes Wetter, und der Aufenthalt war sehr schön. Eine Schifffahrt auf dem Stausee dauerte zwei Stunden. Eine Prise Wind setzte viele Segler in Bewegung. Ein Restaurantbesuch sorgte für gutes Essen, und nettes und freundliches Personal hat uns bedient. Ein Besuch des Baumkronenweges hat unseren Aufenthalt in Lipno abgerundet. Alle Achtung, wie schön es in Lipno war. Die Heimfahrt erfolgte dann über den Böhmerwald. Unsere nächste Reise wird der Adventsmarkt in Prag sein.“
Auch Thorsten Brandenburg aus München hat den Lipno-Stausee für dieses Jahr als Reiseziel gewählt:
„Ich habe heute einen freien Tag und genieße den schönen Spätsommertag auf meinem Balkon. Dazu hörte ich wieder Ihre sehr interessante Sendung. Demnächst werde ich vermutlich wieder nach Tschechien kommen, dieses Mal allerdings komme ich nur bis Lipno, nicht bis Prag. Ich wünsche Ihnen allen schöne und sonnige Herbsttage!“
Danke, Herr Brandenburg. Walter Tattermusch aus Stuttgart schildert seine Tour mit einem E-Bike durch Mähren:
„In diesem Jahr bin ich mit einem Freund mit dem Pedelec die Moravská stezka von Ramzová über Olomouc, Kroměříž, Lednice und Valtice nach Bratislava gefahren. Da wir beide schon über 70 Jahre alt sind, ist das Pedelec für uns bei einer so langen Strecke (455 Kilometer) das richtige Verkehrsmittel. Die Strecke ist wunderschön, und es gibt viel Natur und Kultur zu sehen und zu erleben. Einen ausführlichen Reisebericht hänge ich an.“
Vielleicht sollte Radio Prag International in seinem Programm einmal darauf hinweisen, dass man in Tschechien auch mit dem Fahrrad oder dem Pedelec Land und Leute kennenlernen könne, empfiehlt Herr Tattermusch:
„Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass die tschechischen Radwege zwar hervorragend ausgeschildert, aber in erster Linie für Mountain-Bikes gedacht sind. Touren-Radler nutzen aber in der Regel Trekking-Räder. Wir haben jedenfalls mit unseren Trekking-Rädern zwischen Petrov und Břeclav heftig mit der schlechten Wegqualität zu kämpfen gehabt. Es wäre sehr zu wünschen, dass eine solche international beworbene Radroute sich auch in einem angemessenen Zustand befindet.“
Schreiben Sie weiter an Radio Prag International, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik oder per E-Mail an [email protected].