Modernisierungen und stabile Preise: Tschechische Skigebiete sind auf Winter vorbereitet

In Tschechien ist das Wetter derzeit immer noch recht mild. In den höher gelegenen Regionen laufen die Vorbereitungen auf die Wintersportsaison aber auf Hochtouren. Investiert wird vor allem in moderne Technologien, die für Schneesicherheit sorgen sollen.

Vom Jahr bleiben nur noch zwei Monate übrig. Damit steht auch in Tschechien die Wintersportzeit unmittelbar bevor. Mehr als eine Milliarde Kronen (41 Millionen Euro) werden in der anlaufenden Saison investiert, damit die Skigebiete hierzulande einerseits für die Besucher attraktiv, andererseits für die Betreiber lukrativ bleiben. Libor Knot ist der Direktor des Verbandes der tschechischen Wintersportgebiete (AHS). In den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks erläuterte er, wofür die Gelder eingesetzt werden:

Libor Knot | Foto: Martina Schneibergová,  Radio Prague International

„Das sind einmal Technologien für Bodentanks zur Aufbewahrung von Schnee sowie zur künstlichen Beschneiung. Damit kann man auf wechselnde Wetterlagen reagieren und auch auf sich ändernde Energiepreise. Solche Anlagen haben eine immer höhere Effektivität, was einen niedrigeren Verbrauch sowie einen besseren Umgang mit Energie und Wasser bedeutet.“

Sparsame Technologien seien aber nur ein Aspekt der laufenden Modernisierungen, fährt Knot fort. Investiert werde auch in neue Sessellifte, in die Ausweitung des Pistennetzes oder aber in Betriebsgebäude. Auf die Eintrittspreise würde sich das in dieser Saison aber kaum niederschlagen, so der Verbandschef:

„Die Berechnungen für die 20 bis 30 wichtigsten Skigebiete in Tschechien haben ergeben, dass die Kosten für die Skipässe fast auf dem Niveau der vergangenen Saison bleiben. Zwei Drittel der Wintersportzentren nimmt überhaupt keine Preisänderungen vor. In dem verbleibenden Drittel gibt es eine leichte Verschiebung in einem Rahmen von minus vier bis plus zwei Prozent.“

Sogenannte Flexipreise ermöglichten zudem günstigere Angebote etwa beim Online-Kauf oder außerhalb der Wochenenden. Eine gute Nachricht sei, dass die Krisen der jüngsten Zeit sich in diesem Jahr nur wenig auf den Geldbeutel der Kunden auswirken würden, betont Knot:

„Ein Preisrückgang in Zeiten, nachdem die Inflation letztes Jahr über 15 Prozent betrug und immer noch bei sieben Prozent liegt, wird wohl niemand erwarten und ist auch unrealistisch. Im vergangenen Jahr konnten ja auch gar nicht alle erhöhten Kosten einbezogen werden. Darum halte ich die Beibehaltung des Preisniveaus aktuell für ein gutes Ergebnis.“

Illustrationsfoto: Markéta Vejvodová,  Tschechischer Rundfunk

Sollte sich das Winterwetter halbwegs normal gestalten, erwarte er eine starke Saison, so der Verbandschef weiter. Umfragen hätten ergeben, dass knapp 80 Prozent jener Menschen in Tschechien, die in Winterurlaub fahren, dabei die einheimischen Gebirge im Blick haben. Und inzwischen würden die Gäste auch wieder länger in den Skigebieten bleiben. Laut Knot steigt bei den Buchungen der Anteil der Mehrtages- oder Wochenaufenthalte an und liegt derzeit bei 60 Prozent.

Nun muss nur noch Schnee fallen. Angesichts des milden Herbstes gibt es Bedenken, dass die Pisten zu Saisonbeginn befahrbar sind. Dazu Knot:

Skigebiet Klínovec | Foto: Till Janzer,  Radio Prague International

„Diese Angst besteht immer. Aber noch haben wir Oktober, also würde ich daraus bisher nichts schlussfolgern. Wir sind immer besser auf Wetterschwankungen vorbereitet. Die Schneekanonen ermöglichen heute eine Beschneiung zu Terminen, an denen wir das vor ein paar Jahren überhaupt noch nicht konnten.“

Die erwähnten unterirdischen Tanks seien durch Regenfälle gut gefüllt. Und sobald nur einige Zentimeter Naturschnee lägen, könnten die Schneekanonen zumindest die zentralen Skipisten befahrbar machen, beruhigt Libor Knot.

Autor: Daniela Honigmann | Quelle: Český rozhlas Plus
schlüsselwort:
abspielen