Tschechisch-deutsche Initiative sammelt Geld für einen Rettungswagen für die Ukraine
Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine bemüht sich Simon Römer, den Ukrainern auf unterschiedliche Weise zu helfen. Jetzt hat der Bürgeraktivist, der mit seiner Familie in Kutná Hora / Kuttenberg lebt, ein neues Hilfsprojekt gestartet. Martina Schneibergová hat mit ihm telefoniert.
Herr Römer, Sie engagieren sich schon lange stark und vielseitig in der Hilfe für die Ukraine. Vor etwa zwei Monaten haben Sie in Kutná Hora eine Benefizaktion mit dem Titel „Bier gegen Putin“ organisiert. Jetzt haben Sie ein neues Hilfsprojekt gestartet, worum geht es dabei?
„Bei dem neuen Projekt geht es darum, dass wir ungefähr 10.000 Euro sammeln möchten, um einen Rettungswagen zu kaufen. Und der Rettungswagen soll dann in die Ukraine – in die Oblast Cherson – gehen.“
Das Projekt heißt „ambUAlance“ ist eine tschechisch-deutsche Initiative. Mit wem arbeiten Sie dabei zusammen?
„Wie schon beim Projekt ,Bier gegen Putin‘ arbeite ich wieder mit Judith Krulišová und mit meinen Freunden aus dem Erzgebirge zusammen. Da muss ich die Vorgeschichte erzählen. Im März dieses Jahres hat Judith eine Kunstauktion veranstaltet, bei der befreundete Künstler von ihr Kunstwerke angeboten haben. Die Werke konnte man ersteigern, und die Einnahmen gingen an ein humanitäres Hilfsprojekt für die Ukraine. In der Auktion wurde auch ein Konzert der tschechischen Band Rajtaraj angeboten. Meine Freunde aus dem Erzgebirge haben das Konzert ersteigert und dann überlegt, was sie damit machen. Sie haben sich mit dem soziokulturellen Zentrum in Annaberg-Buchholz verabredet, um dort ein Benefizkonzert zu veranstalten. Mein Freund Matthias hat eine weitere Band gefunden, die Dresdner Band heißt ,Die Ukrainians‘, und sie wird ebenfalls beim Konzert auftreten. Das Konzert findet am 2. Dezember um 21 Uhr in der Alten Brauerei statt. Dann stand die Frage im Raum, was wir mit den Einnahmen von dem Konzert machen. Meine Freunde wollten das Geld unserer Initiative geben. Und dann haben wir uns entschieden, das Projekt ,ambUAlance‘ zu starten.“
Läuft die Spendensammlung schon online?
„Ja, die Sammlung läuft schon online. Wir haben eine Fundraising-Kampagne gestartet bei: https://www.gofundme.com/f/ambualance-rettungswagen-fur-die-ukraine?utm_campaign=p_lico+share-sheet&utm_medium=copy_link&utm_source=customer – für Leute aus Deutschland, die uns unterstützen wollen. Für die Menschen aus Tschechien, die uns unterstützen möchten, läuft die Kampagne bei www.darujme.cz. Es gibt ein Video, in dem wir den Zweck der Sammlung erklären.“
Sie sind bestimmt mit Menschen in der Ukraine in Kontakt. Und es ist nicht das erste Auto, das Sie für die Ukraine besorgen…
„Wir entscheiden nicht selbst, was gut für die Ukraine ist. Wir fragen unsere Freunde, was gebraucht wird. Sie haben uns gesagt, dass gerade Fahrzeuge für die Evakuierung von Verletzten gebraucht werden, weil die unter sehr schlechten Bedingungen fahren müssen und beschossen werden.“
Wenn es gelingt, einen Rettungswagen zu kaufen, werden Sie ihn selbst in die Ukraine fahren?
„Wenn wir das Geld zusammenkriegen – oder vielleicht finden wir eine Kommune, ein Klinikum oder das Deutsche Rote Kreuz, die uns sagen, dass wir einen ausgemusterten Rettungswagen kriegen können –, dann werden wir ihn selbst in die Ukraine fahren.“
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