25 Jahre Versöhnungsengagement: Sdružení Ackermann-Gemeinde feiert Jubiläum
Vor 25 Jahren wurde der Verein Sdružení Ackermann-Gemeinde gegründet. Er entstand als Schwesterorganisation der deutschen Ackermann-Gemeinde, die sich als Vertretung christlich orientierter Vertriebener aus den Sudetengebieten versteht und die tschechisch-deutschen Beziehungen mitgestaltet. Während einer Konferenz, die am Wochenende im ostböhmischen Hradec Králové / Königgrätz stattfand, feierte der tschechische Verein seine Gründung im Jahr 1999. Martina Schneibergová hat bei dieser Gelegenheit mit dem Vizevorsitzenden der Sdružení Ackermann-Gemeinde, Petr Křížek, gesprochen.
Herr Křížek, Sie waren dabei, als die Sdružení Ackermann-Gemeinde vor 25 Jahren gegründet wurde. Könnten Sie eine kurze Bilanz der Arbeit der Sdružení ziehen und zusammenfassen, was den Ackermännern in dieser Zeit alles gelungen ist?
„Eine kurze Bilanz der 25 Jahre zu ziehen, ist gar nicht leicht. Als wir die Sdružení Ackermann-Gemeinde am 6. Februar 1999 gegründet haben, stammten die meisten, die damals dabei waren, aus zwei Gruppen. Die eine Gruppe, die größer war, bildeten Deutsche, die nach 1945 im Land geblieben waren und nach 1989 endlich die Möglichkeit bekommen haben, sich zusammenzuschließen, und dabei in Verbindung mit der Ackermann-Gemeinde in Deutschland standen. Die zweite Gruppe war viel kleiner. Das waren meist Tschechen, die Interesse am deutsch-tschechischen Verhältnis und an guten deutsch-tschechischen Beziehungen hatten und sich aus christlicher Motivation heraus engagierten. Diese zwei Gruppen haben sich zusammengetan, und es kam zur Gründung der Sdružení Ackermann-Gemeinde. Im Verlauf der Jahre hat sich die Zusammensetzung der Sdružení geändert, logischerweise haben uns viele ältere Mitglieder, die vor 25 Jahren dabei waren, verlassen. Aber die Zahl der Mitglieder schrumpft nicht. Denn es kommen immer neue interessierte Menschen, für die das deutsch-tschechische Verhältnis und das friedliche Miteinander in Europa von Bedeutung sind. Das ist, wage ich zu sagen, die größte Umstellung, die wir innerhalb des Vereins in den vergangenen 25 Jahren erlebt haben.“
Gibt es bestimmte Impulse, die Sie in den nächsten Jahren setzen wollen, oder Ziele, die Sie erreichen möchten?
„Unser Ziel ist seit 25 Jahren immer der gleiche – dass wir als Nachbarn friedlich miteinander in Mitteleuropa leben. Dieses Ziel verwirklichen wir mit vielen konkreten Veranstaltungen, seien es Konferenzen, Seminare, Ausstellungen oder Begegnungen. Diese Arbeit werden wir fortsetzen. Wir haben also keine allzu großen Ziele. Wir wollen, dass wir versöhnt miteinander leben, und dafür tun wir alles.“
In wieweit gelang es der Sdružení Ackermann-Gemeinde, die Aufmerksamkeit der tschechischen Öffentlichkeit zu gewinnen?
„Es gibt schon einen großen Unterschied zwischen dem Jahr 1999 und dem Jahr 2024. Mittlerweile sind wir allgemein, nicht nur im kirchlichen Bereich, sondern wirklich allgemein relativ gut bekannt. Das trifft ebenso auf Prag zu, wie auch auf größere Städten und sehr oft auch auf das Land. Einige unserer Veranstaltungen und Programme haben bestimmt dazu beigetragen. So zum Beispiel die großen deutsch-tschechischen Begegnungen, die wir alle drei Jahre abwechselnd in Deutschland und in Tschechien veranstalten. Dadurch haben wir auch Pilsen und Budweis besucht. Für das nächste Jahr denken wir über Königgrätz als Gastgeberort nach. Wir haben aber auch dank der Ausstellung ,Zeugen der Menschlichkeit‘ viele kleinere Orte erreichen können, sodass die allgemeine Kenntnis über das Wirken und den Dienst der Sdružení Ackermann-Gemeinde heute viel größer ist als noch vor 25 Jahren.“
Mehr über die Konferenz, die am Wochenende von der tschechischen Sdružení Ackermann-Gemeinde in Hradec Králové veranstaltet wurde, bringen wir in den nächsten Tagen in unseren Sendungen.