Dreimal mehr Elektromüll in Tschechien als noch vor zehn Jahren

In den vergangenen zehn Jahren ist die Menge an gesammeltem Elektromüll in Tschechien fast auf das Dreifache angestiegen. 2023 kamen knapp 171.800 Tonnen für Recyclingzwecke zusammen.

Das war allein im Jahresvergleich ein Anstieg von elf Prozent. Darüber informierte die Firma Elektrowin Mitte August in einer Pressemitteilung. Elektrowin ist einer der Betreiber von Wertstoffhöfen in Tschechien. Im Vergleich mit seinen Konkurrenten nahm das Unternehmen mit etwa 64.000 Tonnen im vergangenen Jahr die größte Menge an Elektromüll an.

Illustrationsfoto: Hana Slavická,  Radio Prague International

Die kollektive Sammlung von ausrangierten Elektrogeräten zum Zwecke der Wiederaufbereitung wird hierzulande durch die Recyclinggebühren abgedeckt, die schon beim Kauf der Produkte anfallen. Laut den Statistiken der Sammelhöfe fallen jedes Jahr etwa 10.000 bis 15.000 Tonnen mehr Elektromüll an als zuvor. „Der Anstieg wird durch die hohe Nachfrage nach moderner Technik und Elektroartikeln in Privathaushalten und Firmen verursacht. Darum wird es immer wichtiger, eine größtmögliche Weiternutzung zu garantieren, auch nachdem die Geräte abgegeben werden“, sagt der Vorstandsvorsitzende von Elektrowin, Roman Tvrzník.

Die besten Recycling-Ergebnisse werden demnach in Tschechien bei größeren Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen und Kühlschränken erzielt. Bei kleineren Produkten wie Föhnen, Lockenstäben oder Küchenrobotern bestehe hingegen noch Verbesserungspotential, so die Analyse. Alle Sammelstellen sind hierzulande im öffentlichen Register des Umweltministeriums einsehbar.

Die Vereinten Nationen (UNO) haben dieses Jahr ebenfalls schon darauf hingewiesen, dass der Umfang an Elektromüll überall in der Welt steige. Der Anteil an Wiederverwertungen ist demnach aber vergleichsweise niedrig und wird sich vermutlich weiter verringern. Laut Jahresbericht der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) sind im Jahr 2022 weltweit 62 Millionen Tonnen Elektromüll gesammelt worden. Die Schätzung für 2030 geht von einem Anstieg auf insgesamt 82 Millionen Tonnen aus.

Autor: Daniela Honigmann | Quelle: ČTK
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