Tschechischer Sportler des Jahres 2024: Olympia-Sieger Josef Dostál

Josef Dostál

Am Donnerstag wurde in Prag der Sportler des Jahres gekürt. Die feierliche Zeremonie wurde vom öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen live übertragen.

„In der Umfrage Sportler des Jahres 2024 hat Josef Dostál gesiegt“, gab der Fernsehreporter bekannt, bevor dem Rennkanuten eine Glaskrone aufgesetzt wurde. In der 66. Auflage der Journalistenumfrage erhielt er die meisten Punkte, es waren 1316. Während der Zeremonie wurde das Olympia-Finale über 1000 Meter gezeigt, in dem Dostál brillierte.

Josef Dostál | Foto: Tschechisches Fernsehen

„Komm, Pepa, dieses Gold fehlt dir noch“, schrie der Fernsehreporter bei Dostáls Aufholjagd im Finale bei den Spielen in Paris. Zuvor hatte der Kanute bei Olympia einmal Silber und dreimal Bronze geholt. Erst in Paris war es die Goldmedaille. Der Sportler des Jahres 2024 merkte bei der Zeremonie an:

„Unsere Sportart gehört zumindest hierzulande nicht zu den am meisten verbreiteten. Aber auch dank der Erfolge von Martin Fuksa und Martin Doktor (zweimaliger Olympia-Sieger von Atlanta, Anm. d. Red.) gewinnt unsere Sportart neue Anhänger. Ich bedanke mich bei all denjenigen, die mich die ganzen zwölf Jahre unterstützt haben, in denen ich mich nach Olympia-Gold sehnte, sowie all denjenigen, die mir während meiner sportlichen Karriere geholfen haben.“

50 Punkte weniger als Dostál erhielt die Wimbledon-Siegerin Barbora Krejčíková. Die 29-jährige Tennisspielerin gewann als vierte Tschechin überhaupt das Turnier. Weil Krejčíková erkrankt ist, konnte sie nicht persönlich an der Zeremonie teilnehmen. Allerdings wurde eine kurze Reportage von ihrem Finalsieg gezeigt:

„Der All England Club ist ganz in die tschechischen Farben gehüllt“, jubelte damals der Fernsehreporter, als Krejčíková die applaudierenden Tribünen grüßte.

Barbora Krejčíková | Foto: Tatiana,  Flickr,  CC BY-SA 2.0

Nur drei Punkte weniger als die Wimbledon-Siegerin erhielt ein weiterer Rennkanute, der Olympia-Sieger im Einer-Canadier, Martin Fuksa. Auch er konnte nicht persönlich zur Feier kommen. Der an einer Viruserkrankung leidende Sportler meldete sich aber mit einer Videobotschaft:

„Ich möchte wenigstens auf diesem Weg allen Fans danken, die mir und meinem Team in diesem Jahr die Daumen gedrückt haben. Wir schätzen das sehr! Zudem gratuliere ich allen gewürdigten Persönlichkeiten, einschließlich meines Opas. Ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr!“

Martins Großvater, der langjährige Kanutrainer Josef Fuksa, wurde für sein Engagement in der Sportart gewürdigt.

Hockey-Weltmeisterschaft in Prag,  2024 | Foto: Zuzana Jarolímková,  Tschechischer Rundfunk

Zum Team des Jahres wurden die tschechischen Eishockey-Nationalspieler gekürt, die bei der Weltmeisterschaft in Prag die Goldmedaille holten. Mannschaftskapitän Roman Červenka räumte nach der Zeremonie in den Inlandssendungen des Tschechischen Rundfunks ein:

„Als ich jetzt die Fernsehreportage gesehen habe, hatte ich Gänsehaut. Es war fantastisch. Am schönsten war, dass ganz Tschechien zwei Wochen lang Eishockey gelebt hat. Es ist ein schönes Gefühl, den Menschen Freude zu bereiten.“

Zur besten Juniorin wurde die Leichtathletin Lurdes Gloria Manuel gekürt. Den zweiten Rang belegte der Schwimmer David Kratochvíl, der bei den Paralympischen Spielen in Paris drei Medaillen gewann. Zur Sportlegende wurde die Turmspring-Olympiasiegerin Milena Duchková-Neveklovská ernannt.