Novák, Svoboda, Novotný: Die häufigsten Nachnamen in Tschechien
Insgesamt gibt es etwa 40.000 tschechische Familiennamen. Einige sind häufiger, andere nur sehr selten.
Den überhaupt häufigsten Familiennamen hierzulande trägt etwa ein Prozent der Bevölkerung. Er lautet Novák. Damit wurde einst eine Person bezeichnet, die irgendwo neu angekommen war. Dasselbe gilt auch für einen Novotný, der den dritten Platz in der Rangliste belegt. Platz zwei gehört Svoboda. Der Name drückt aus, dass sein Träger nicht ein Untertan, sondern ein freier – svobodný Bauer war. Von den Dorfleuten unterschied sich zudem ein Mensch vom Hof – Dvořák. Das ist der vierthäufigste Familienname in Tschechien. Auf den weiteren Plätzen folgen Černý, ein Mensch, der durch schwarze Haare und dunkle Haut auffiel. Übrigens ist dieser Name hierzulande auch in seiner deutschen Form im Tschechischen sehr häufig – Švarc.
Es folgt Procházka, wortwörtlich übersetzt eigentlich ein Spaziergang. Mit diesem Namen wurden einerseits Metzger bezeichnet, die wegen ihrer Einkäufe von Fleisch von Dorf zu Dorf gingen. Andererseits steht Procházka für einen Wandergesellen. Kučera ist ein kraushaariger Mensch, Veselý wiederum ein lustiger Mensch. Übrigens sind auch die deutschen Familiennamen Kraus und Lustig in der tschechischen Bevölkerung häufig vertreten. Und unter die Top Ten kommt noch Krejčí, ursprünglich ein Tuchhändler, der die Tücher geschnitten hat – krájet. Natürlich leiten sich von all diesen Namen auch die weiblichen Formen ab, meistens haben sie das Suffix -ová. Das wäre aber schon eine weitere Lektion von „Tschechisch gesagt“.
Interessant ist ein Vergleich mit den häufigsten Nachnamen in Deutschland. Dort sind kaum Eigenschaften und Standesbezeichnungen entscheidend, sondern es dominieren eindeutig Berufsbezeichnungen: Müller, Schmidt, Schneider, Fischer und Weber sind die fünf häufigsten Nachnamen bei Deutschen. Alle diese Familiennamen sind auch im Tschechischen sehr üblich, und zwar in der ursprünglichen deutschen, beziehungsweise in der gewissermaßen angepassten Form. Man begegnet in Tschechien oft einem Müller – Miler, Schmidt – Šmíd, Schneider – Šnajdr, Fischer – Fišer oder Weber – Vébr. Auf Wiederhören! Na slyšenou!