Ondřej Brousek gewinnt diesjährigen Rundfunkpreis Thalia für „Largo desolato“

Ondřej Brousek

Der Schauspieler Ondřej Brousek hat am Montagabend in Olomouc / Olmütz den diesjährigen Thalia-Preis für die beste Leistung in einem Hörspiel gewonnen.

René Zavoral und František Novotný | Foto: Luděk Peřina,  ČTK

Mit der Preisverleihung wurde der aktuelle Jahrgang des viertägigen internationalen Rundfunkfestivals Prix Bohemia Radio feierlich eröffnet. Dabei nahm René Zavoral, Generaldirektor des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Rundfunks (ČRo), auch ein neues Mitglied in die Hall of Fame auf. Er verkündete: „Es ist mir eine Ehre, im Rahmen des 38. Prix Bohemia Radio František Novotný in der Ruhmeshalle zu begrüßen. Zu den Zuschauern spricht der beliebte Moderator und Autor derzeit vor allem beim Sender ČRo Dvojka. Ich freue mich sehr, dass er schon über 30 Jahre im Tschechischen Rundfunk mitwirkt. František Novotný hat sich durch seine professionelle Arbeit zweifelsohne und unauslöschlich unter die Legenden der Rundfunkgeschichte eingereiht.“

Novotný war in den Jahren nach der Samtenen Revolution zudem Leiter der tschechischen Redaktion bei Radio Prag, dem ČRo-Auslandssender und heutigen Radio Prag International.

Bei der feierlichen Gala im neuen Rundfunkgebäude in Olmütz überreichte das Präsidiumsmitglied des tschechischen Schauspielerverbandes Valérie Zawadská den Thalia-Preis an Ondřej Brousek. Der 41-jährige Schauspieler wurde damit für die Hauptrolle in dem Hörspiel „Largo desolato“ ausgezeichnet. In dem tragikomischen Drama von Václav Havel geht es um die menschliche Existenz in totalitären Zeiten und den langsamen persönlichen Verfall eines Intellektuellen.

Valerie Zawadská und Ondřej Brousek | Foto: Luděk Peřina,  ČTK

Brouseks unaufdringliches Spiel bestätige die Lebendigkeit des Havel-Textes, so die Begründung der Festivalorganisatoren. Der Dramaturg und spätere Präsident der Tschechoslowakei nach der Samtenen Revolution schrieb das Stück im Juli 1984. Seine Premiere erlebte das Rundfunk-Hörspiel im Dezember vergangenen Jahres, anlässlich des zehnten Todestages von Havel.