Parkanlage oder Kunst im öffentlichen Raum? Einwohner von Kopřivnice entscheiden über Bürgerhaushalt

Die Einwohner der ostmährischen Stadt Kopřivnice / Nesselsdorf können bis zum 3. November über die Verwendung von Mitteln aus dem partizipativen Haushalt der Gemeinde entscheiden. Zur Verfügung steht eine Million Kronen (40.800 Euro). Auswählen können die Einwohner aus fünf Projekten, mit denen das Leben in der Stadt verbessert oder der öffentliche Raum aufgewertet werden soll.

„In diesem Jahr können die Menschen durch ihre Wahl die Entstehung eines Erholungsareals, einen Therapie- und Sinnesgarten, die Renovierung eines Spielplatzes, die Anschaffung von vier Plastiken für das Stadtzentrum oder die Fortsetzung von Arbeiten an einer Parkanlage unterstützen“, teilte Lucie Macháčková, Sprecherin des Magistrats von Kopřivnice, der Presseagentur ČTK mit.

Die Projektvorschläge sind aus Vorschlägen der Bürger hervorgegangen: „Es haben uns zwar weniger Ideen als in den Vorjahren erreicht, dafür sind sie alle von hoher Qualität und erfüllen sämtliche Anforderungen“, sagte Ivana Holubová, Koordinatorin des Projekts „Zdravé město“ (Gesunde Stadt).

Foto: David Macháček,  Stadt Kopřivnice

Voraussetzungen waren, dass die Vorschläge auf städtischen Grundstücken realisierbar sind und im Budget von einer Million Kronen liegen. Im vergangenen Jahr waren im Bürgerhaushalt dabei nur 600.000 Kronen (24.400 Euro) vorgesehen, 2021 mit 500.000 Kronen (20.400 Euro) noch etwas weniger. Über die ausgewählten Einreichungen können nun alle Einwohner von Kopřivnice abstimmen, die mindestens 15 Jahre alt sind.

Das Konzept des partizipativen Haushalts stammt ursprünglich aus Brasilien und wurde dort in den 1980er Jahren eingeführt. In Tschechien haben das Konzept laut der Initiative „Participativní rozpočet“ bisher 140 Gemeinden ausprobiert. Kopřivnice hat seit 2019 einen Beteiligungshaushalt. „In den vergangenen Jahren haben wir auf diesem Weg zwei Spielplätze gebaut, einen Skatepark erneuert und mehrere Geländerutschen in einem Park angebracht“, so Lucie Macháčková.