PET-Flaschenpfand in Tschechien?
Ein Getränkehersteller hat zusammen mit Wissenschaftlern eine Studie zum Plastikrecycling hierzulande erstellt.
Die Studie hat die Karlsbader Mineralwässer AG in Auftrag gegeben, sie ist vom Institut für Kreislaufwirtschaft (Institut cirkulární ekonomiky) und der Chemisch-Technischen Hochschule Prag angefertigt worden. Bei der Vorabpräsentation am Dienstag erläuterte die Leiterin des Instituts für Kreislaufwirtschaft, Soňa Jonášová, die Ursache für die geringe Recyclingrate seien nicht mangelnde Kapazitäten bei den Betrieben gewesen. Die Unternehmen hätten 70.000 Tonnen verarbeiten können, so Jonášová.
Hintergrund der Studie ist ein Vorstoß der Karlsbader Mineralwässer AG vom Januar dieses Jahres. Der Getränkehersteller aus dem westböhmischen Karlovy Vary / Karlsbad erwägt, ein Pfand auf seine Plastikflaschen einzuführen.Beim Umweltministerium in Prag reagiert man allerdings zurückhaltend auf das Vorhaben. „Auf der einen Seite begrüßen wir alle Aktivitäten, die dazu führen, dass weniger Abfall in der Natur landet. Auf der anderen Seite fürchten wir die Folgen, die die Einführung eines Pfands für das derzeitige System haben könnte“, sagt Ladislav Trylč, im Ministerium für Fragen des Recyclings zuständig. So könnte die Weiterverarbeitung der restlichen Abfallstoffe teurer werden, wenn die PET-Flaschen fehlten, hieß es. Allerdings wird auch Tschechien bis 2030 die EU-Vorgaben umsetzen müssen. So sollen dann alle Plastikverpackungen entweder recycelt oder wiederbenutzt werden.