Prag hat die wenigsten Langzeitarbeitslosen in Europa

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Die Region Prag hat die wenigsten Langzeitarbeitslosen in Europa, gleichauf mit Oberbayern und dem westlichen Österreich. In der tschechischen Hauptstadt suchen nur 0,8 Prozent der Erwerbsfähigen länger als ein Jahr nach einer Beschäftigung. Allerdings liegt keine weitere tschechische Region im EU-Spitzenfeld. Dies geht aus den Angaben des Statistikamtes vom Dienstag hervor.

Iva Ritschelová  (Foto: Archiv des tschechischen Statistikamtes)
In Tschechien bewege sich der Anteil der Langzeitarbeitslosen zwischen dem Prager Wert und 5,0 Prozent im Kreis Karlovy Vary / Karlsbad, sagte die Vorsitzende des Statistikamtes, Iva Ritschelová. Keine weitere tschechische Region gehört jedoch zu den 20 am besten gestellten europäischen Gegenden. Spitzenreiter ist dort Deutschland mit zehn Regionen, gefolgt von Großbritannien (vier), Schweden (drei) und Österreich (zwei). Nach Prag hierzulande am besten gestellt ist Mittelböhmen (Platz 64). Ganz am Ende des europäischen Rankings liegt die spanische Exklave Ceuta mit 22,9 Prozent Langzeitarbeitslosen.

Insgesamt sinkt die Zahl der schwer vermittelbaren Arbeitslosen in Tschechien. Im vergangenen Jahr lag die Rate bei 2,7 Prozent, 2013 waren es noch 3,0 Prozent gewesen. Auch der langfristige Vergleich ist positiv: Vor zehn Jahren galten 4,3 Prozent der arbeitsfähigen Tschechen als Langzeitarbeitslose. Allgemein sind meist mehr Frauen als Männer länger als ein Jahr auf Jobsuche. In Tschechien waren es 2014 zwar 66.000 Männer, aber gleich 75.000 Frauen.

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Im EU-Vergleich gehört Tschechien bei der Langzeitarbeitslosigkeit mittlerweile Platz acht aller 28 Mitgliedsländer. Der europäische Durchschnittswert liegt bei 5,1 Prozent.

Autor: Till Janzer
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