Preisverleihung: Beste tschechische Filme des vergangenen Jahres wurden ausgezeichnet
Český lev, der tschechische Löwe, ist das Wappentier der Tschechischen Republik. Aber auch der wichtigste tschechische Filmpreis heißt so. Er wird jedes Jahr von der Tschechischen Film- und Fernsehakademie vergeben. Am Samstag war es wieder so weit.
„Das ist ein Zufall. Ich verdiene das gar nicht, weil ich doch eigentlich nur am Ende die Teile des Films zusammengesetzt habe.“
Größte Überraschung bei der Preisverleihung, die traditionell im Prager Lucerna-Saal stattfand, war der Film „Hlídač čislo 47“ (Wächter Nummer 47). Als Außenseiter ins Rennen gegangen konnte das Drama in den Kategorien „Bester Schnitt“ und „Beste männliche Haupt- und Nebenrolle“ gewinnen. Ebenfalls drei Löwen gewann der Kriegsfilm „Tobruk“. Der Film handelt von tschechoslowakischen Soldaten, die Anfang der 40er Jahre an der Seite der Briten in Nordafrika gegen die deutsche Wehrmacht kämpften.
Zum ersten Mal in der 16-jährigen Geschichte der Preisverleihungen wurde in diesem Jahr auch der beste Dokumentarfilm ausgezeichnet. Es gewann der Film Občan Havel (Bürger Havel), eine Langzeitdokumentation über die Präsidentschaft Václav Havels, der am Samstag ebenfalls im Saal weilte.Einen Český lev für seine langjährigen Verdienste um den tschechischen Film erhielt der Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor Juraj Herz. Der 75-Jährige, der in den 70er Jahren mit den Filmen „Morgiana“ und „Petroleumlampen“ auch international von sich Reden machte, arbeitet trotz seines Alters noch an neuen Projekten. So war er sich nicht sicher, ob er den Český lev nicht zu früh bekommen hat:
„Ich glaube, ich bin noch nicht reif für den Preis. Das hätte ruhig noch fünf bis zehn Jahre warten können. Bis man mich vielleicht im Rollstuhl in den Saal fahren muss.“