QSL-Galerie: Alfons Mucha - Meister des Jugendstils

Alfons Mucha

Auch die heutige Ausgabe unseres Hörerforums gilt natürlich wieder Ihren Zuschriften, liebe Hörerinnen und Hörer. Außerdem stellen wir eine weitere Persönlichkeit unserer QSL-Karten vor: den Jugendstil-Maler Alfons Mucha.

Willkommen zu Ihrer Sendung bei Radio Prag, willkommen zum Hörerforum. Wie alle zwei Wochen möchten wir uns auch heute wieder für Ihre Zuschriften und Urlaubsgrüße bedanken. Auch über die vielen Empfangsberichte haben wir uns sehr gefreut. Die kamen in den vergangenen Wochen unter anderem von Klaus Köhler aus Probstzella, Johann Ruff aus Mühlheim und Paul Gager aus Deutschkreutz. Herr Gager hat uns auch einen dicken Umschlag mit interessanten Zeitungen, Zeitschriften und Druckmaterialien geschickt, für den wir uns herzlich bedanken möchten. Klaus Köhler hat seinem Empfangsbericht hinzugefügt:

„Heute sind endlich wieder einmal einige Empfangsberichte fällig. Ich höre Sie auch weiterhin ohne Wenn und Aber und bleibe auch weiterhin treuer Hörer Ihrer Sendungen. Versprochen!! Eine sehr große Freude haben Sie mir mit der Musiksendung über Václav Neckář gemacht!!! Dazu mehr in meiner nächsten Mail.“

Danke, Herr Köhler. Wir sind gespannt. Von Jakob Veit aus Wien haben wir nicht nur die Antwort auf unsere Quizfrage bekommen, sondern auch folgende Worte:

„Ich bin seit Längerem ein begeisterter Hörer Ihres Programms. Als Tschechien-Fan informiere ich mich über Ihren Podcast über unser Nachbarland. Besonders gefallen hat mir in letzter Zeit der Beitrag über die Hausschlachtung. Leider schaffe ich es nicht, Vegetarier zu sein, und bin deshalb ein Liebhaber der tschechischen Küche, die hier in Wien leider immer mehr dem Gesundheitsgedanken weichen muss. Anmerken möchte ich auch, dass ich Ihre Jingles super finde. Vor allem die Anfangsmelodie des ‚Hörerforums’ lässt mich oft auf der Straße tanzen, wenn in meinen Lautsprechern gerade Radio Prag läuft. Zudem habe ich eine Frage: In letzter Zeit werden die Sendungen des Radio-Prag-Podcasts offenbar in einem anderen Format ins Netz gestellt. Ich muss nun immer die Dateien in meinem iTunes-Programm konvertieren, damit ich sie mit meinem iPod hören kann. Könnte es dafür Ihrerseits eine Lösung geben? Machen Sie aber weiter so und lassen Sie sich bitte nicht einsparen, Tschechien braucht unbedingt so ein sympathisches deutschsprachiges Programm!“

Unsere Internet-Sektion hat in der letzten Zeit ein neues Format zur Verfügung gestellt, vielleicht haben sie damit die Probleme, die Sie beschreiben. Es ist allerdings eine Ergänzung zu dem, was es schon früher gab und was auch weiter angeboten wird. Auf der Web-Seite von Radio Prag finden Sie das Angebot RSS und Podcasting. Dort stehen die Sendungen als mp3 oder neu auch als mp4 zur Verfügung. Beide Formate sollten im iTune-Programm reibungslos funktionieren. Wir hoffen daher, dass Sie dort ein Format finden, mit dem Sie uns ohne Probleme hören können.

Vyšehrad  (Foto: CzechTourism)
Lob geerntet haben wir von Torsten Bachmann aus München. Darüber freuen wir uns sehr, genauso wie über seine nette E-Mail:

„Gern möchte ich Ihnen ein Kompliment für die Website radio.cz aussprechen. Besonders nachdem ich im April dieses Jahres - (leider erst) zum zweiten Mal nach 2006 - in der wunderschönen Stadt Prag einige Tage verbracht habe, interessieren mich die tschechische Kultur, Geschichte, Berichte über Prag, Architektur und (als Ostdeutscher) das deutsch-tschechische Verhältnis. Es ist traurig, was Deutsche in der Geschichte Tschechen angetan haben, besonders während der Zeit zwischen 1938 und 1945. Prag ist einfach wunderbar (teilweise, beispielsweise an den Straßenbahnen kann ich auch gut meine Kindheit ‚im Osten’ nachvollziehen); man kann sich in die Stadt wahrlich verlieben! Der Blick von Vyšehrad Richtung Norden, also Altstadt und Hradschin, ist beeindruckend. Und wie erstaunt war ich, als ich vom Kloster Strahov Richtung Kleinseite durch den Petřín-Park bergab gehend plötzlich von oben das Palais Lobkowicz erblickte und die Botschaft erkannte, ohne zu ahnen, dass sie dort ist. Meine Freundin (aus Bayern) war dabei, und unser Zusammensein wäre wohl ohne die Ereignisse im Herbst 1989 in der Botschaft in Prag kaum möglich gewesen. Somit war es ein sehr schöner Moment! Machen Sie weiter so!“

Soweit einige Ihrer Zuschriften, liebe Hörerinnen und Hörer. Auch in der heutigen Ausgabe des Hörerforums bringen wir ein Porträt eines der tschechischen Künstler, die die QSL-Karten von Radio Prag schmücken. Und zwar eines Künstlers, der genau heute, am 24. Juli, seinen Geburtstag gefeiert hätte: Alfons Mucha. Mucha ist einer der bekanntesten tschechischen Künstler auf der internationalen Bühne. Er wurde 1860 im südmährischen Ivančice geboren und starb 1939 in Prag. Seinen großen internationalen Ruf erwarb er in Paris, durch seine Werke im dekorativen Jugendstil. Er ist bekannt für seine detailliert ausgearbeiteten Plakatentwürfe, Buchillustrationen und Schmuckkreationen. Allgemein bekannt sind seine Frauenbilder mit reichen Pflanzenornamenten. Doch den Sinn seines Schaffens sah Mucha in der Erstellung des großen historischen Zyklus „Slawischen Epos“. Mucha schuf ihn in den Jahren 1912 bis 1926. Kunsthistoriker Karel Srp:

´Slawisches Epos´
„Mucha ging den typischen Weg aller Künstler, die in Böhmen aufgewachsen sind. Das heißt, er ging nach Wien, aus Wien nach München und aus München nach Paris. Seine umfangreiche Schulung hat ihm vieles gebracht. Er erwarb bei Hans Mackart Kenntnisse in der der Historienmalerei. Auf dieser Grundlage schuf er eines seiner ersten monumentalen Gemälde: ein 5 auf 3 Meter großes Bild mit dem Titel ‚Charitas’, es ist dem Roten Kreuz gewidmet. Dieses Bild deutete sehr früh Muchas historische Orientierung an, die im ´Slawischen Epos´ ihren Höhepunkt erreichte.“

Es folgte der Aufenthalt in Paris. Als er in die Stadt an der Seine kam, war Mucha ein unbekannter, aber sehr begabter und gebildeter Künstler. In der zweiten Hälfte der 1880er Jahre setzte er sich schnell als Illustrator und Zeichner durch. Am berühmtesten sind Muchas Theaterplakate. Die gefeierte Pariser Schauspielerin Sarah Bernhardt beauftragte Mucha 1894, ein Plakat für eine Aufführung des Theaterstücks „Gismonda“ zu malen. Das Plakat war ein großer Erfolg und bedeutete den Durchbruch für Alfons Mucha. Neben der Ausführung zahlreicher Aufträge für Theater und Werbung hegte Mucha dennoch seit langem den Wunsch, monumentale Werke zu schaffen. Eine erste Gelegenheit erhielt er 1900 für die Pariser Weltausstellung.

„Im Jahr 1899 erschien Muchas Bild- und Textinterpretation des Vaterunsers. Gleichzeitig erhielt er die Möglichkeit, sich an der Ausschmückung des Pavillons Bosniens und Herzegowinas bei der Pariser Weltausstellung zu beteiligen. Diese beiden Ereignisse hatten für Mucha große Bedeutung. Er wurde sich bewusst, dass er sich künftig mit dem Schicksal der Menschheit und dem Schicksal der Slawen beschäftigen will.“

1904 ging Mucha für zwei Jahre in die USA, wo er willkommen geheißen und gefeiert wurde. 1910 kehrte er schließlich nach Böhmen zurück und widmete sich fortan ganz den slawischen Motiven. Er begann an der Serie von 20 Gemälden mit Szenen aus der tschechischen und slawischen Geschichte zu arbeiten, seinem berühmten Slawischen Epos. Nach der Gründung der Tschechoslowakei 1918 entwarf er auch die ersten Banknoten, Briefmarken sowie das Staatswappen. Anfang der 1930er Jahre schuf er auch eine berühmte Glasmalerei für ein Fenster des Veitsdoms. Nach der Besetzung Böhmens und Mährens durch die Nationalsozialisten war Mucha einer der Ersten, die interniert wurden. Kurz darauf, am 14. Juli 1939, verstarb er an den Folgen einer Lungenentzündung.

Und das war es für heute, liebe Hörerinnen und Hörer. Wir freuen uns auch weiterhin über Ihre Kritik, Ihr Lob, Ihre Fragen und Anregungen unter den bekannten Kontaktadressen. Per Post an Radio Prag, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per E-Mail an: [email protected]. Bis in zwei Wochen zu einer neuen Ausgabe des Hörerforums.