Rallye Dakar: Loprais mit Tatra-Lkw vorzeitig ausgeschieden, zieht aber positives Fazit
Die Rallye Dakar ist eine der größten Herausforderungen im Motorsport überhaupt. Seit 2009 fahren die Piloten allerdings nicht mehr durch die Sahara, sondern aus Sicherheitsgründen durch Südamerika. Traditionell sind auch tschechische Teams am Start und die größten Siegchancen liegen bei den Lkws. Aleš Loprais hat dieses Jahr versucht mit seinem Truck der Marke Tatra an die Erfolge seines Vaters anzuknüpfen. Karel Loprais hatte zwischen 1988 und 2001 insgesamt sechsmal bei der Dakar die Konkurrenz der Lkw gewonnen. Der Sohn musste indes am Mittwoch für dieses Mal bereits aufgeben.
Loprais war in dieser neunten Etappe mit dem Tatra fast 2:48 Stunden später ins Ziel gekommen als der Etappensieger. Damit lag er aber immer noch auf dem vierten Rang im Gesamtklassement bei den Lastwagen. Umso ärgerlicher war die Disqualifikation. Dennoch zieht Aleš Loprais eine positive Bilanz der Rallye Dakar 2011:
„Obwohl unsere Ausstattung nur Amateurcharakter hat, haben wir professionell gearbeitet. Ein Turbo ist uns kaputt gegangen, aber das kann einfach passieren bei der Belastung für die Technik in den extremen Bedingungen. Die wichtigste Erkenntnis für mich ist, dass wir technisch in der Lage sind, mit den Kamaz-Lkws mitzuhalten, die besonders schnell sind. Für mich persönlich als Fahrer lautet die Erkenntnis, dass ich den Schnellsten im Feld ebenbürtig bin. Uns fehlt ein bisschen Glück und etwas mehr Geld.“ Die finanzielle Ausstattung, das ist ein Schwachpunkt des Tatra-Teams. Die Höhe des Budgets erreicht nur etwa ein halbes Prozent der Geldmittel des Kamaz-Teams. Grundlegend ändern lässt sich das nicht, doch Loprais ist zuversichtlich:„In vielen Etappen haben wir dominiert, immer sind wir unter den ersten drei gewesen – und das mit Minimalkosten. Aber ich hoffe, das Budget für das nächste Mal etwas aufstocken zu können, um mehr Leute im Team und auch einen schnelleren technischen Service zu haben. Dann, glaube ich, lässt sich die Dakar gewinnen, obwohl die Konkurrenz jedes Jahr größer wird.“
Bei der Rallye Dakar in diesem Jahr wird indes eine der Kamaz-Besatzungen den Sieg einfahren, das ist jetzt schon klar. Die Lkws des russischen Herstellers liegen auf den vorderen drei Plätzen.