Rallye Dakar: Führender Lkw-Pilot Loprais gibt nach tödlichem Unfall auf

Truck von Aleš Loprais

Der tschechische Lkw-Pilot Aleš Loprais war bei der Rallye Dakar am Dienstag in einen tragischen Unfall verwickelt, bei dem ein Mensch starb. Nun hat er das Rennen in Saudi-Arabien verlassen, obwohl er die Wertung für Lastwagen anführte.

Der Tod des Zuschauers werde ihn wohl sein ganzes Leben verfolgen, sagte Aleš Loprais in einem Video auf seinem Facebook-Profil. Wie der Fahrer weiter ausführte, hätten er und seine Besatzung den Zusammenstoß während der Fahrt nicht mitbekommen. Erst am Dienstagabend, nach der neunten Etappe, sei er von den Stewards informiert worden, so der Praga-Pilot.

Fatal Accident Dakar: Ales Loprais Shot Down an Italian Spectator.

Der Zuschauer– ein 69-jähriger Mann aus Italien – war hinter einer Sanddüne versteckt und wollte den Truck fotografieren, als er von Loprais` Wagen erfasst wurde. Eine Außenaufnahme zeigt, wie der Verunglückte danach wieder aufstand. Als der Mann dann aber in einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus transportiert wurde, sei er einem Herzinfarkt erlegen, teilte die Veranstalter der Rallye mit.

Eine Videoaufnahme vom Bord des Lkws zeigt, dass Loprais und seine Co-Piloten vom Zusammenstoß praktisch nichts bemerkt haben. „Der Zuschauer befand sich sehr unglücklich hinter einer Düne, wir haben aber niemanden wahrgenommen. Auf diese Weise möchte ich seiner Familie, seinen Angehörigen und seinen Freunden mein tiefes Beileid ausdrücken“, sagte Aleš Loprais am Dienstagabend. Am Mittwoch trat der Fahrer dann nicht zur zehnten Etappe an. Laut den Veranstaltern sind der Grund die offiziellen Ermittlungen, die nach entsprechenden Unglücken aufgenommen werden. Bis zum Mittag gab es noch keine Stellungnahme von Loprais, ob dies eine Aufgabe bedeute. Der Tscheche war bei der 45. Rallye Dakar auf dem Weg zu seinem größten sportlichen Triumph: 22 Jahre nach seinem Onkel Karel Loprais hätte er die Lkw-Wertung für sich entscheiden können.

Karel Loprais | Foto: Jan Říha,  Tschechischer Rundfunk

Bei der Rallye Dakar kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen. Laut den Informationen der Presseagentur ČTK sind seit der Gründung des Rennens im Jahr 1979 rund 80 Menschen ums Leben gekommen. 27 davon waren Rennfahrer und die restlichen Getöteten sowohl Betreuer als auch Journalisten und Zuschauer.

Autor: Till Janzer
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