Regierung ebnet Weg für Amazon-Investition in Brünn

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Die tschechische Regierung hat den Weg dafür geebnet, dass Amazon auch wirklich in Brno / Brünn ein neues Verteilzentrum bauen kann. Bei der Regierungssitzung am Montag beschloss sie, dass der Standort für das Zentrum am Rand der südmährischen Stadt im Sinne des amerikanischen Online-Händlers genutzt werden kann. Das Grundstück gehörte früher dem Staat, und dieser hatte bei der Übertragung auf die Stadt die Bedingung gestellt, dass dort keine Lagerhalle gebaut werden dürfe.

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Diese Bedingung wurde nun gestrichen, damit kann der Brünner Stadtrat eine Änderung des Flächennutzungsplans beschließen. Seine Regierung habe „das Ihrige dafür getan, alle weitere Verantwortung“ liege nun beim Stadtrat und bei Amazon, sagte Premier Bohuslav Sobotka am Montag nach der Kabinettssitzung. Laut Medienberichten könnten die Stadtvertreter von Brünn am Dienstag kommender Woche zusammenkommen und über die Änderung des Flächennutzungsplans abstimmen.

Seit Anfang des Jahres waren mehrere Anläufe zur Änderung des Flächennutzungsplans am möglichen Standort für das Verteilzentrum gescheitert. Weder die Brünner Stadträte noch Regierungsvertreter hatten jedoch öffentlich erklärt, wo das eigentliche Problem lag. Amazon zog deswegen zwischenzeitlich seine Investitionspläne in Mähren wieder zurück. Regierungsvertreter wiesen die Schuld dafür dem Magistrat der Stadt zu.

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Amazon möchte in Brünn ein Verteilzentrum von 95.000 Quadratmeter Fläche errichten. In diesem sollen bis zu 1500 Menschen Arbeit finden. Die Investitionssumme soll angeblich bei 100 Millionen Euro liegen. Der Bau eines weiteren solches Zentrum auf tschechischem Boden soll im Ort Dobrovíz bei Prag erfolgen.

Autor: Till Janzer
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