Rockige Newcomer und poppige Altmeister

Barbora Poláková und Jakub Machala (Foto: ČTK / Kateřina Šulová)

Am vergangenen Dienstag wurden die wichtigsten tschechischen Musikpreise vergeben, die sogenannte Engel (Anděl).

Barbora Poláková und Jakub Machala  (Foto: ČTK / Kateřina Šulová)

Miroslav Žbirka  (Foto: ČTK / Kateřina Šulová)
Wer einen der begehrten Engel erhält, darüber entscheidet jedes Jahr die tschechische Musikakademie. Gleich zwei der Statuetten nahm die Rock- und Popband Lucie entgegen. Die Altmeister haben 2018 ein Comeback-Album herausgebracht. Für den Titel wählten sie das Wortspiel „EvoLucie“. Die CD wurde zum besten Longplayer des Jahres gewählt und der Song „Nejlepší, kterou znám“ (Die Beste, die ich kenne) zur besten Komposition.

Der Titel bei der weiblichen Solokünstlerin ging an die Schauspielerin und Sängerin Barbora Poláková. Außerdem wurde ihr Stück 2-8-5 für den besten Videoclip geehrt. Auch der beste männliche Solokünstler ist eher in poppigen Gefilden unterwegs. Es ist Mirko Žbirka, ursprünglich aus der Slowakei, der schon seit vielen Jahren in Prag lebt. Zum zweiten Mal konnte der große Beatles-Fan ein Album in den berühmten Abbey-Road-Studios in London einspielen. Es ist eine Doppel-CD geworden.

Monkey Business  (Foto: ČTK / Kateřina Šulová)
Neben all den Popbands und -künstlern konnte sich aber auch eine Rockformation durchsetzen. The Atavists heißt das Quartett und kommt aus Hradec Králové / Königgrätz. Die Band wurde zur Entdeckung des Jahres gekürt, obwohl ihr erstes Album bereits 2015 herausgekommen ist. Im vergangenen Jahr erschien mit Lo-Fi Life die zweite CD. The Atavists siegten zudem im Bereich Rock.

Apropos Genrepreise: Bei den Jazzinterpreten siegte die Cellistin und Sängerin Dorota Barová. Sie ist eigentlich als Mitglied der alternativen Musikprojekte Tara Fuki und Vertigo bekannt. Zum ersten Mal hat sie aber auch ein Soloalbum herausgebracht, auf dem sie unter anderem polnisch singt. Barová stammt schließlich aus dem zweisprachigen Třinec.

Als wichtigste Kategorie gilt die der Band des Jahres. Bei den 27 vergangenen Jahrgängen war dies nicht selten jene Formation, die auch das beste Album oder den besten Song veröffentlicht hatte. Doch diesmal gab es bei den Anděl-Preisen keinen so eindeutigen Sieger. Denn die Fachleute von der Musikakademie entschieden sich für Monkey Business als beste Band. Die Funk-Truppe um Roman Holý konnte jedoch in keiner weiteren Kategorie den ersten Preis davontragen.

Autor: Till Janzer
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