Sanktionen gegen Russland: Agrarexporteure verlieren 10 Mio. Euro Umsatz

Illustrationsfoto: Europäische Kommission

Tschechische Exporteure im Agrar- und Lebensmittelbereich dürften durch die Sanktionen der EU und die Gegensanktionen Russlands in diesem Jahr insgesamt 250 bis 300 Millionen Kronen (9 bis 10,7 Millionen Euro) an Umsatz einbüßen. Diese Zahlen hat das Landwirtschaftsministerium am Montag auf seinen Webseiten veröffentlicht. Weitere Schwierigkeiten könnten infolge des Überangebotes auf den EU-Märkten entstehen, heißt es weiter.

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Laut den Angaben des Landwirtschaftsministeriums werden unter den tschechischen Lebensmittelproduzenten die Milchkonzerne am stärksten von den Sanktionen und Gegensanktionen betroffen sein. Sie exportieren vor allem Milchpulver, Molke, Käse und Gefrierbutter nach Russland. Einen niedrigeren Absatz erwarten auch die Exporteure von Geflügel- und Kaninchenfleisch, Fleischkonserven, Pasteten und Eis.

Moskau hat als Reaktion auf die Sanktionen des Westens vor zwei Wochen ein Exportverbot für Lebensmittel aus der EU und den USA verhängt. Die EU-Kommission stellte 125 Millionen Euro an möglichen Schadensersatzzahlungen für die betroffenen EU-Landwirte bereit. Diese sind für Produzenten leicht verderblicher Obst- und Gemüsesorten bestimmt.

Russland ist im Bereich des Agraraußenhandels der bedeutendste Handelspartner der Tschechischen Republik außerhalb der Europäischen Union. Im vergangenen Jahr wurden tschechische landwirtschaftliche Produkte und weitere Lebensmittel im Wert von 2,4 Milliarden Kronen (89 Millionen Euro) dorthin ausgeführt, die Einfuhren lagen nur bei 300 Millionen Kronen (11 Millionen Euro). Die wichtigsten Exportwaren sind Bier, Süßigkeiten und Mohn. Seit 2009 wächst auch die Ausfuhr von Tiernahrung und seit 2010 der Export von Keksen und Eiern.