Sein Fell zu Markte tragen

Farmermärkte - farmářské trhy (Foto: Dirk Ingo Franke, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0)
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Mit dem Frühling beginnt die Saison der beliebten Bauernmärkte.

Farmermärkte - farmářské trhy  (Foto: Dirk Ingo Franke,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 4.0)
Die uralte Tradition der Wochenmärkte wurde in Tschechien durch den Kommunismus unterbrochen und erst vor rund zwanzig Jahren wiederbelebt. Allerdings werden diese nicht mehr als Bauernmärkte bezeichnet, sondern als Farmermärkte – farmářské trhy. Auch die alten Begriffe für einen Bauern wie sedlák oder rolník werden heute nur noch selten gebraucht. Stattdessen durchgesetzt hat sich der Farmer – farmář anstatt der Bezeichnung Landwirt – zemědělec.

Auf dem Bauernmarkt verkaufen die Markthändler – trhovci vor allem das von ihnen selbst angebaute Obst – ovoce und Gemüse – zelenina sowie weitere Lebensmittel – potraviny und Blumen – květiny. In der Regel handelt es sich um lokale Erzeugnisse – lokální produkty.

Marktfrau - trhovkyně  (Foto: Free-Photos,  Pixabay / CC0)
Verkauft wird nicht in Läden, sondern an Ständen – stánky. Eine Fläche, auf der die Stände aufgebaut werden, heißt Marktplatz – tržiště. In einigen Städten steht auch ein spezielles Gebäude für diesen Zweck, die Markthalle – tržnice.

Der Markt hat sich auch in der Bildsprache in mehreren Redewendungen durchgesetzt. Wenn man etwas auf den Markt trägt – nosit na trh, trägt man es zur Schau. Wenn man allerdings seine Haut beziehungsweise sein Fell zu Markte trägt – nést svou kůži na trh, bedeutet es, dass man ein persönliches Risiko auf sich nimmt. Und wenn jemand wie eine Marktfrau spricht – mluví jako trhovkyně, dann tut er dies sicher nicht in kultivierter Hochsprache. Auf Wiederhören! Na slyšenou!