Sensible Inhalte in sozialen Netzwerken: Tschechen sind vorsichtig

Viele Eltern teilen zudem sorglos Fotos ihres Kindes etwa mit einem Schulzeugnis, auf dem jedoch persönliche Daten wie das Geburtsdatum oder die Schuladresse zu lesen sind.

Passen Sie auf, welche Fotos Sie online teilen? Die Tschechen sind in dieser Hinsicht vorsichtig, wie eine jüngst durchgeführte Umfrage ergeben hat. Bei der Sicherung ihrer Profile in den sozialen Netzwerken gibt es hingegen manches nachzuholen.

Das Verhalten der Tschechen in den sozialen Netzwerken wurde jüngst mittels einer Umfrage untersucht. Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos fand heraus, dass die Menschen hierzulande am häufigsten – nämlich in einem Drittel der Fälle – Fotos aus dem Urlaub oder von kulturellen Veranstaltungen posten, gefolgt von Aufnahmen von Jubiläumsfeiern und weiterer wichtiger Ereignisse.

Die Umfrage wurde im Auftrag der Internetsicherheitsfirma Eset durchgeführt und ergab weiter, dass die Tschechen eher selten riskante Inhalte online teilen. Nur zwei Prozent der Befragten hätten schon einmal ein Foto oder einen Beitrag mit persönlichen Daten gepostet, heißt es. Vladimíra Žáčková ist Sicherheitsexpertin bei Eset und beschreibt, welche weiteren Inhalte potenziell riskant sein können:

Vladimíra Žáčková | Foto: Eset

„Ich halte es für riskant, Fotos von Kindern im Badeanzug weiterzugeben oder Bilder, auf denen sie völlig nackt sind. Viele Eltern teilen zudem sorglos Fotos ihres Kindes etwa mit einem Schulzeugnis, auf dem jedoch persönliche Daten wie das Geburtsdatum oder die Schuladresse zu lesen sind.“

Der Umfrage zu Folge veröffentlichen etwa zehn Prozent der Menschen in Tschechien Fotos von ihren eigenen Kindern, auf denen deren Gesichter zu sehen sind.

Veronika hat einen dreijährigen Sohn. Seit seiner Geburt passe sie genau auf, was sie im Internet teilt, betont die 26-Jährige:

„Ich gebe sicher keine Bilder vom Pool weiter oder auch Fotos, auf denen er nur in Shorts und ohne T-Shirt zu sehen ist. Denn ich habe einfach Angst davor, an wen diese Bilder geraten könnten.“

Illustrationsfoto: AzamKamolov,  Pixabay,  CC0 1.0 DEED

Die Tschechen posten Fotos oder Beiträge am häufigsten in den Social-Media-Kanälen Facebook, Instagram und Whatsapp. Was den Personenkreis angeht, dem sie diese Inhalte zur Verfügung stellen, sind sie laut Vladimíra Žáčková recht konservativ…

„Fast die Hälfte der tschechischen Nutzer teilt Inhalte aktiv nur mit Freunden oder Followern, die sie bestätigen müssen. Ein Drittel leitet Posts der Familie und den engsten Freunden weiter.“

Das bestätigt auch die Mutter Veronika. Sie bestimme selbst, wer ihre Beiträge anschauen kann – zumindest, wenn es um Fotos von ihrem Sohn geht:

„Ich versuche, meine Privatsphären-Einstellungen für jedes Foto so einzustellen, dass es nur Leute sehen, die ihn persönlich kennen.“

Weniger vorsichtig sind die Menschen in Tschechien in puncto Sicherheit ihrer Online-Konten. Laut der Umfrage hat zum Beispiel nur ein Drittel der Nutzer ein sicheres Passwort. Der Sicherheitsanalyst Michal Špaček erläutert die grundlegenden Empfehlungen für ein richtiges Passwort:

Illustrationsfoto: Mohamed_Hassan,  Pixabay,  Pixabay License

„Das Passwort soll nach Möglichkeit nirgendwo anders benutzt werden. Wenn ein Angreifer das Passwort hacken will, kann er durch die Zwei-Faktoren-Authentifizierung daran gehindert werden. Ich betrachte diese als eine Art zweites Schloss an der Tür.“

Laut der Eset-Umfrage nutzen zehn Prozent der Tschechen ein unikates Passwort und 15 Prozent eine Multi-Faktoren-Authentifizierung.

Autor: Markéta Kachlíková | Quelle: Český rozhlas
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