Slalomkanute Vavřinec Hradilek holt in London die erste Medaille für Tschechien

Vavřinec Hradilek (Foto: ČTK)

Tschechisch Sportfans mussten sich gedulden – erst am fünften Wettkampftag hat es bei den olympischen Sommerspielen in London geklappt: Slalomkanute Vavřinec Hradilek holte die erste Medaille für Tschechien. Nach einer schnellen und sauberen Fahrt fischte der 25-Jährige im Einer-Kajak Silber aus dem olympischen Wildwasserkanal. Im Halbfinale hatte Hradilek den achten Platz belegt und startete darum schon als Dritter ins Finale. Dass seine Zeit von 94,78 Sekunden glänzend sein musste, war sofort klar. Im Ziel dann die Ungewissheit: Wie viele Gegner können ihn unterbieten? Dies gelang schließlich nur einem einzigen Kanuten – dem Italiener Daniele Molmenti. Hradilek feierte danach Olympia-Silber:

Vavřinec Hradilek  (Foto: ČTK)
„Gold wäre natürlich besser gewesen, aber trotzdem ist es fantastisch. Ich bin sehr froh, dass es geklappt hat. Im Ziel habe ich mich nicht damit beschäftigt, ob ich eine Medaille haben werde oder nicht. Es war mir klar, dass alle meine Fahrten hier auf einem sehr hohen Niveau waren. Es freut mich auch, dass alle Leute, die gekommen sind, um mir hier die Daumen zu drücken, es richtig genossen haben. Ich möchte mich bei ihnen allen bedanken. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Fans dabei Spaß haben.“

Der dreifache Europameister Danielle Molmenti war nur um 1,35 Sekunden schneller als Hradilek. Bronze ging an den Deutschen Hannes Aigner. Im Ziel sowie auf dem Podest strahlten die drei besten Kanuten um die Wette und gratulierten sich gegenseitig. Hradilek strich heraus, dass die Kanuten einen guten Umgang miteinander pflegen:

Vavřinec Hradilek,  Daniele Molmenti und Hannes Aigner  (Foto: ČTK)
„Ich mache den Sport auch wegen dieser Super-Leute. Natürlich gibt es auch Momente, wo wir nicht alle lachen. Aber wir sind wirklich gute Freunde und gönnen einander die Erfolge. Diese Leute halten einen über Wasser – buchstäblich.“