Smetanas „Verkaufte Braut“ wird 150 Jahre

„Verkauften Braut“

Eine der drei beliebtesten tschechischen Opern feiert sozusagen ihren 150. Geburtstag: Am 30. Mai 1866 wurde erstmals Smetanas „Verkaufte Braut“ aufgeführt.

„Verkauften Braut“
Fragt man halbwegs musikinteressierte Tschechen, dann kennen sie sicher das eine oder andere Stück aus der „Verkauften Braut“. Bedřich Smetana hat diese lustige Oper am Zenit seines Schaffens geschrieben. Sie gilt heutzutage fraglos als eine der tschechischen Nationalopern. Smetana selbst bezeichnete sie als „Operette“. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass die Bauerntochter Mařenka unter etlichen komischen Wirrungen den scheinbar armen Knecht Jeník bekommt – und nicht den Tölpel Vašek. Eine wichtige Rolle spielen dabei der Heiratsvermittler Kecal und ein Familiengeheimnis um Jeník, das am Schluss des Werks gelüftet wird.

Die „Verkaufte Braut“, oder auf Tschechisch „Prodaná nevěsta“ war Smetanas zweite Oper für das erste tschechische Nationaltheater in Prag, das „Prozatímní divadlo“ (Tschechisches Interimstheater). Während „Die Brandenburger in Böhmen“ noch Erfolg feierten, war die „Verkaufte Braut“ zunächst ein Flopp. Die Kritiker zerrissen sich die Mäuler. Das allerdings lag auch daran, dass die Version für die Premiere am 30. Mai 1866 ein Singspiel war mit nur zwei Akten und gesprochenen Dialogen. Erst später überarbeitete Smetana das Werk. Dabei fügte er einige Stücke hinzu, die heute zu den Höhepunkten dieser Oper gehören. Die neue Fassung wurde drei Jahre später erstmals aufgeführt. Zu dem Zeitpunkt leitete Smetana schon längst selbst das Orchester des „Prozatímní divadlo“.

Autor: Till Janzer
schlüsselwort:
abspielen