Solidarität in der Corona-Krise: Tschechien liefert Impfstoff und Masken nach Tunesien
Tunesien gehört zu den beliebten Urlaubszielen der Tschechen. Derzeit erlebt das nordafrikanische Land aber die bisher schlimmste Welle der Corona-Pandemie. Tschechien hat sich darum den Ländern angeschlossen, die den Tunesiern unter die Arme greifen.
Die Hilfsgüter aus Tschechien wurden im Hafen der Landeshauptstadt Tunis ausgeladen. In der Lagerhalle kontrollierte der tschechische Botschafter in Tunesien, Jan Vyčítal, die Lieferung, um sie den Einheimischen übergeben zu können.
„In den Kisten ist das von Tschechien zur Verfügung gestellte Material, das Tunesien bei der Bewältigung der gegenwärtigen Corona-Krise helfen soll. Die Lieferung enthält FFP2-Masken sowie chirurgische Masken.“
Tschechien ist aktuell in der vorteilhaften Lage, anderen Ländern, die schlechter daran sind, helfen zu können. Der Diplomat:
„Ich denke, dass die Tschechische Republik vor allem solidarisch sein sollte. Tunesien braucht Hilfe. Ich bin davon überzeugt, dass wir helfen müssen, wenn es uns die Umstände erlauben.“
Die humanitäre Hilfe aus Tschechien nahm direkt in der Lagerhalle Ines Firadi entgegen. Sie leitet die Abteilung für die internationale Zusammenarbeit im tunesischen Gesundheitsministerium.
„Die Kampagne, mit der zur humanitären Hilfe für Tunesien aufgerufen wurde, begann im Juli. Eine Reihe von Ländern hat sich ihr angeschlossen. Wir sind ihnen in der schwierigen Zeit, in der Tunesien gegen die Verbreitung des Coronavirus kämpft, wirklich sehr dankbar.“
Firadi nennt Hilfssendungen aus Europa, den USA und auch aus den arabischen Ländern als Beispiel:
„Zahlreiche Länder haben uns im Rahmen des Covax-Programms (eine Initiative, die einen gleichberechtigten und gerechten Zugang zu den Covid 19-Impfstoffen gewährleisten will, Anm. d. Red.) durch Lieferungen von Vakzinen geholfen. Tschechien gehört auch dazu. Dadurch beschleunigen wir die Durchimpfung der Bevölkerung. Gestern wurden während eines Tages 60.000 Dosen Impfstoff verabreicht. Mindestens mit einer Dosis geimpft sind zehn Prozent der Tunesier. Ab Sonntag ist die Altersgruppe 40+ dran, und es werden neue Impfzentren eröffnet.“
Tschechien hat sich im Rahmen des Covax-Programms für Tunesien als eines seiner Zielländer entschieden. Dem Land kommen Hunderttausende Dosen Impfstoff zu.
Tunesien gilt derzeit wegen der Corona-Lage als ein Hochrisikogebiet. Könnte sich diese Einstufung des beliebten Urlaubsziels noch in diesem Jahr ändern? Dazu die Handelsrätin der tschechischen Botschaft in Tunesien, Klára Bednářová:
„Die Zahlen der Infizierten scheinen zurückzugehen, und Tunesien könnte das Allerschlimmste langsam hinter sich haben. Mit einer Bewertung der Lage müssen sich aber die Behörden in Tschechien beschäftigen. Wir werden hier vor Ort alles dafür tun, um Tunesien zu helfen. Eine ungefährliche Situation im Land bedeutet auch Sicherheit für tschechische Touristen.“
Was den Rest der diesjährigen Urlaubssaison betrifft, herrscht in Tunesien eine leicht optimistische Meinung vor.