Solidarität und Verantwortung im Fokus – Festival gegen Totalitarismus Mene Tekel eröffnet
Am Montag wurde in Prag das Festival gegen Totalitarismus Mene Tekel eröffnet. Auf dem Programm stehen Ausstellungen, Filmvorführungen, Diskussionen, ein Konzert und eine Historikerkonferenz.
„Das Jahrhundert der Märtyrer“ heißt die Ausstellung, die im Franziskanerkloster bei der Maria-Schnee-Kirche zu sehen ist. Sie wurde schon vor dem Festivalbeginn eröffnet. Unter Millionen Menschen, die von den totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts verfolgt wurden, waren zahlreiche Christen verschiedener Glaubensbekenntnisse, die ihr Leben geopfert haben. Die Schau über 27 Persönlichkeiten aus verschiedenen europäischen Ländern wurde vom Prager Museum des XX. Jahrhunderts in Zusammenarbeit mit der Europäischen Plattform für das Gedenken und Gewissen Europas zusammengestellt.
Eine Open-Air-Ausstellung zum Thema der Samtenen Revolution von 1989 ist auf dem Platz Náměstí Míru (Friedensplatz) zu sehen. Sie beschreibt nicht nur den Verlauf der Ereignisse, sondern erzählt auch einige spannende Geschichten. Abschließend wird die Samtene Revolution von einer politischen Gefangenen und einem ehemaligen Angehörigen des kommunistischen Geheimdienstes StB kommentiert.
Eine Konferenz mit dem Titel „Solidarität, Recht und Verantwortung“ wird im Senat veranstaltet. Unter den Teilnehmern sind Historiker wie der Direktor des Museums des XX. Jahrhunderts, Jan Kalous, oder der Direktor des Instituts für das Studium totalitärer Regime (ÚSTR), Ladislav Kudrna. Kudrna wird sich in seinem Beitrag mit dem Fall der Underground-Band The Plastic People of the Universe von 1976 beschäftigen. Unter den Referenten sind auch Rechtsexperten sowie der ehemalige politische Gefangene, Leo Žídek, der in den 1950er Jahren inhaftiert war. Während der Konferenz wird des Weiteren das Buch von Olga Sozanská über ihre Kindheit in den 1950er Jahren präsentiert.
Das Festival geht am Sonntag mit einem ökumenischen Gottesdienst für die Opfer der totalitären Regime zu Ende.