Statistiker bestätigen stärkstes Wachstum seit acht Jahren

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Nun ist es auch amtlich: Die tschechische Wirtschaft hat im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent zugelegt. Das Statistikamt bestätigte am Freitag die vorläufigen Zahlen vom Februar. Premier Bohuslav Sobotka wies in seinem Kommentar dazu vor allem auf die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hin.

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Das Ergebnis für das vierte Quartal 2015 wurde von den Statistikern hingegen leicht nach oben korrigiert: Von Oktober bis Dezember wuchs das tschechische Bruttoinlandsprodukt um 4,0 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte mehr als ursprünglich angenommen. Auch die Aussichten für das erste Quartal dieses Jahres fallen etwas positiver aus. Anstatt einem Rückgang um 0,1 Prozent wird nun mit einer Null gerechnet.

Das Wirtschaftswachstum von 2015 war das höchste der vergangenen acht Jahre. Dabei halfen die Nachfrage der Haushalte – sie stieg um 2,9 Prozent – und eine Belebung bei den Investitionen. Diese beiden wichtigen Elemente der Binnennachfrage hätten die höchsten Zuwächse seit 2007 gehabt, erläuterte das Statistikamt in seinem Bericht.

Petr Dufek  (Foto: ČSOB)
Premier Sobotka zeigte sich erfreut, dass das Wachstum auch die Beschäftigung mitgezogen hat. Tschechien könne „hervorragende Ergebnisse auf dem Arbeitsmarkt“ verbuchen. Die Beschäftigungsquote liegt seinen Aussagen nach derzeit bei 71 Prozent. Das sei der höchste Wert seit der Gründung des eigenständigen Staates im Jahr 1993, betonte Sobotka.

Auch Wirtschaftsanalysten beurteilen Wachstum und Arbeitslosenrate positiv. Allerdings seien nicht wie gewünscht auch die Verbraucherpreise angemessen gestiegen, gab der Chefökonom der Handelsbank ČSOB, Petr Dufek, zu bedenken.

Für dieses Jahr erwarten alle Experten jedoch kein so starkes Wachstum mehr. Die Prognosen liegen bei einem Plus von 2,5 Prozent. Nach Abklingen der starken Wachstumsimpulse aus dem vergangenen Jahr wäre aber auch dies „ein sehr gutes Ergebnis“, so die Chefökonomin des Verbandes tschechischer Banken, Eva Zamrazilová.

Autor: Till Janzer
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