Streit bei Hyundai beigelegt: Keine Strafen für Initiatoren des Ausstands
Die Wirtschaft verfolgt mitunter gnadenlos ihre hochgesteckten Ziele. Ein derartiges Beispiel lieferte erst dieser Tage das Automobilwerk Hyundai im mährischen Nošovice. Um seinen Produktionsplan zu erfüllen, hatte die Firmenleitung den Beschäftigten ein hohes Maß an Überstunden aufgebrummt. Doch diese wehrten sich: Anfang Dezember waren 400 von ihnen spontan in den Ausstand getreten, um gegen die Überstunden zu protestieren. Der Streit zwischen Führung und Belegschaft ist nun seit Dienstag beigelegt.
„Wir sind zu der Vereinbarung gelangt, dass alle noch im Dezember angesetzten Überstunden gestrichen werden. Im Gegenzug werden wir am 19. Dezember eine zusätzliche Schicht einlegen. In Zukunft aber werden wir nur noch dann Überstunden machen, wenn ernsthafte Gründe dafür vorliegen.“
In der schriftlichen Vereinbarung ist ebenso festgelegt, dass jene 400 Mitarbeiter, die spontan in den Ausstand traten, nicht bestraft werden. Das gelte aber nur einmalig, betont Firmensprecher Petr Vaněk:
„Der Betriebsrat hat zugestimmt, dass ähnliche Spontanaktionen in Zukunft bestraft werden. Die Initiatoren solcher Aktionen werden dann bestraft, wenn sich ihr Vorgehen nicht auf vorherige Verhandlungen stützen kann. Weder der Betriebsrat noch die Gewerkschaften werden sich dann dagegen stellen, wenn die Initiatoren möglicherweise auch für den entstandenen Produktionsausfall finanziell zur Rechenschaft gezogen werden. Die Kosten eines einstündigen Ausstands sind dabei nicht gering.“
Der Produktionsausfall am 2. Dezember soll insgesamt mehrere hunderttausend Kronen betragen haben. Eines der Hauptprobleme ist indes die Kommunikation zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern bei Hyundai in Nosovice, bestätigt Metall-Gewerkschaftschef Josef Středula:„Für uns bedeutet die Übereinkunft nicht, dass die Diskussion mit der Firmenleitung abgeschlossen ist, denn noch nicht alle Probleme sind gelöst. Wir wollen vor allem, dass die Arbeitnehmer von der Firmenleitung respektiert und geachtet werden. Das war nämlich bisher noch nicht der Fall.“
Man einigte sich darauf, auch das spätestens im neuen Jahr zu ändern.