Studie: Tschechien bei Geschlechtergleichheit an drittletzter Stelle in der EU
In Sachen Gleichstellung von Männern und Frauen steht Tschechien im EU-Vergleich weiterhin nicht gut da. Unter den 27 Mitgliedsstaaten belegt das Land einer aktuellen Analyse zufolge nur Platz 25.
Gemäß der Studie des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen ist Tschechien im Vergleich innerhalb der letzten drei Jahre um zwei Ränge nach hinten gerutscht. Denn die Angleichung der Chancen von Männern und Frauen kommt hierzulande langsamer voran als in den anderen EU-Staaten.
Für seine Analyse verglich das Institut sechs Bereiche. Insgesamt konnte Tschechien nur 58 von 100 Punkten erzielen, der EU-Durchschnitt liegt hingegen bei über 70 Punkten. Im Vergleich zu 2020 legte Tschechien nur um 0,7 Punkte zu. Dem Gleichstellungsindex zufolge ist das Land in allen sechs verglichenen Bereichen unterdurchschnittlich. Das schlechteste Ergebnis erlangte Tschechien dabei im Bereich Frauen an der Macht, dort wurden nur 30 Punkte erreicht, gleichbedeutend mit Platz 25.
Die tschechische Menschenrechtsbeauftragte, Klára Šimáčková Laurenčíková, reagierte am Dienstag in einer Pressemitteilung auf die Ergebnisse der Erhebung: „Dieses nicht gerade rosige Ergebnis Tschechiens in dem Index überrascht nicht. Die Gender-Ungleichheit ist ein langfristiges Problem unserer Gesellschaft, das nicht innerhalb weniger Jahre aus der Welt geschafft werden kann“, sagte sie.
Laut Šimáčková Laurenčíková wurden bereits zahlreiche Maßnahmen für mehr Geschlechter-Gerechtigkeit ergriffen, wie etwa die Ausweitung von Gruppen zur Kinderbetreuung. Zudem seien weitere Schritte in Planung: Unter anderem wolle die Regierung ein Gesetz gegen häusliche Gewalt auf den Weg bringen und transparentere Regeln für Gehälter im Arbeitsrecht verankern, so die Menschenrechtbeauftragte. „Ich gehe davon aus, dass sich diese Maßnahmen in den kommenden Jahren in der Bewertung Tschechiens im Gleichstellungsindex widerspiegeln werden“, fügte Klára Šimáčková Laurenčíková an.