Tausendschön heißt Siebenschön

Tausendschön - sedmikráska (Foto: Kristýna Maková, Archiv des Tschechischen Rundfunks - Radio Prag)
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Eine gelbe Mitte und ein Kreis von weißen Blütenhüllblättern. So sehen die Blumen aus, mit denen wir uns im heutigen Sprachkurs beschäftigen.

Tausendschön - sedmikráska  (Foto:  Helge Busch-Paulick,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 3.0 DE)

Margerite - kopretina  (Foto: Jcbutler,  Wikimedia Commons,  Public Domain)
Zu den bekanntesten Pflanzenarten in unseren Breiten gehört das Gänseblümchen. Diese weit verbreitete Pflanzenart trägt im Deutschen eine Reihe von volkstümlichen Namen, Tausendschön ist einer davon. Und eben damit hängt auch der tschechische Name zusammen. Allerdings ist das Tschechische bescheidener, statt dem Tausendschön spricht man vom Siebenschön – sedmikráska. Einer Erklärung nach ist die Bezeichnung davon abgeleitet, dass die Blume sieben Monate im Jahr schön sei. Auf die Anspruchslosigkeit der Blume verweist auch ihr zweiter Name – chudobka. Dieser wird abgeleitet von chudobný beziehungsweise chudý, also arm.

Ähnlich wie das Gänseblümchen, aber größer, ist die Margerite – kopretina. Die tschechische Bezeichnung wurde im 19. Jahrhundert von Jan Svatopluk Presl geprägt. Dieser Naturforscher hat übrigens viele botanische Bezeichnungen im Tschechischen erfunden.

Kamille - Heřmánek  (Foto: Stescha,  Wikimedia Commons,  Public Domain)
Eine sehr bekannte Heilpflanze, die bei Entzündungen hilft, ist die Kamille – heřmánek. Der tschechische Ausdruck kommt aus dem lateinischen armanilla. Im Altschechischen wurde das Blümchen als ormánek bezeichnet, mit der Zeit kam noch ein h am Wortanfang hinzu.

Verwechslungen mit der Kamille gibt es oft bei der Acker-Hundskamille – rmen. Allerdings ist diese keine Heilpflanze – léčivka, sondern ein Unkraut – plevel. Auf Wiederhören! Na slyšenou!