Taxi-Protest: Autos blockieren Prager Flughafen

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Taxifahrer in Prag haben zur Blockade von Straßen aufgerufen. Sie protestieren so gegen den Konkurrenten Uber.

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Auf den Straßen zum und vom Prager Flughafen bilden sich seit Montagvormittag Staus. Dutzende Taxis fahren dort im Schritttempo, um Behinderungen zu verursachen. Sie fordern von der Stadtverwaltung ein härteres Vorgehen gegen die Konkurrenz von Uber und Taxify.

Der Prager Flughafen hat den Fluggästen am Montagmorgen empfohlen, mehr Zeit für die Fahrt zum Flughafen einzuplanen und die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Beförderung in das Stadtzentrum per Bus ist kostenlos. Marika Janoušková ist Sprecherin des Flughafens:

„Für die Busse gibt es eine andere Strecke als für den normalen Autoverkehr. Diese ist für die Privatfahrzeuge zum Großteil gesperrt.“

In der Abfertigungshalle des Flughafens wurde ein Kontaktzentrum errichtet. Es dient Passgieren, die wegen der Taxi-Proteste ihren Flug nicht schaffen würden.

Prager Flughafen  (Foto: ČTK)
„Dort stehen Computer mit Internet-Anschluss, Telefone sowie Informationsassistenten zur Verfügung. Dies soll den Reisenden ermöglichen, ihren Flug umzubuchen.“

Vom Flughafen wurden am Vormittag dennoch keine größeren Komplikationen gemeldet. Keiner der Reisenden soll laut Janoušková seine Verbindung verpasst haben.

Seit Montagmorgen sind Dutzende Polizisten in Prag in Einsatz. Sie haben einige Straßen gesperrt und den Verkehr umgeleitet. Dadurch soll der Verkehr möglichst flüssig bleiben.

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Kurz vor Beginn der Protestaktion hat sich die Prager Oberbürgermeisterin Adriana Krnáčová (Ano) mit Vertretern der Taxifahrer getroffen. Am 4. Oktober tritt eine Novelle der Straßenverkehrsordnung in Kraft, betonte sie:

„Diese neue Regelung gibt dem Prager Magistrat mehr Kompetenzen, diejenigen Taxi-Fahrer zu bestrafen, die gesetzeswidrig handeln. Es gilt für die Taxi-Fahrer mit Lizenz genauso wie für die Uber-Fahrer.“

Der Magistrat will die Fahrer mehr kontrollieren. Mehr Kompetenzen würden die Stadträte aber nicht bekommen, so Krnáčová.

„Es freut mich, dass der Premier dies zur Kenntnis nimmt und für Donnerstag ein Treffen mit einem Beauftragten für digitale Ökonomie einberufen hat. Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, dass der Magistrat nicht berechtigt ist, digitale Plattformen zu regulieren.“

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Das Treffen zwischen der Oberbürgermeisterin und den Protestierenden konnte die Blockade nicht verhindern. Laut David Bednář vom Verband der Taxifahrer ist der Protest nicht zeitlich begrenzt:

„Wir werden fahren im Kreis, solange es nötig ist. Solange, bis der Betrieb des illegalen Taxidienstes gestoppt wird. Wenn es am Montag nicht dazu kommt, machen wir am Dienstag weiter.“

Auch die Taxifahrer in der mährischen Großstadt Brno / Brünn starteten am Montagmittag eine Protestfahrt. Im Unterschied zu ihren Prager Kollegen wollen sie den Stadtverkehr nicht blockieren, sondern sich nur solidarisch mit den Taxifahrern in der Hauptstadt zeigen.

Bereits im September haben Taxifahrer mehrere Male den Parkplatz vor dem Flughafen in Prag besetzt. Sie kritisieren, dass für Uber-Fahrer andere Bedingungen gelten würden als für sie. Sie werfen ihren Konkurrenten von Uber unter anderem vor, dass sie ohne Taxifahrerlizenz, sowie dass ihre Autos nicht mit dem Namen des Betreibers gekennzeichnet sind.