„Tristan und Isolde“ oder auch „Julia und Romeo“: Neues vom Ballettensemble aus Budweis

Tristan und Isolda

In den kommenden Tagen gastiert das Südböhmische Theater aus České Budějovice / Budweis mit einigen Vorstellungen in Prag. Im Rahmen eines Festivals mit dem Titel „Jižní spojka“ findet etwa am 27. Februar im Ständetheater die Tanzvorstellung „Tristan und Isolde“ statt. Über die Inszenierung und die nächsten Pläne haben wir mit dem Direktor des Ballettensembles aus Budweis, Lukáš Slavický, gesprochen.

Herr Slavický, das Ballettensemble aus Budweis wird in Prag die Tanzvorstellung „Tristan und Isolde“ aufführen. Wie entstand diese Inszenierung?

Lukáš Slavický | Foto: aus dem Archiv von Martina Schneibergová,  Radio Prague International

„Es ist eine zeitgenössische Inszenierung von der Choreographin Alena Pešková. Sie hat das Stück für unser Ensemble kreiert. Natürlich hat sie sich von der Geschichte über Tristan und Isolde inspirieren lassen. Die Choreografin nutzt die Musik von Richard Wagner und vom tschechischen Komponisten Michal Vejskal, der kürzere musikalische Zwischenspiele für diese Vorstellung schrieb. Es handelt sich um eine neoklassische Choreographie, die ihre eigene Tanzsprache benutzt, es ist eine große Vorstellung in zwei Akten. Es freut mich sehr, dass wir sie im Ständetheater in Prag aufführen können. Ich meine, dass unsere Inszenierung für dieses Theater wie geschaffen ist.“

Die Inszenierung ist nicht völlig neu, sie wurde zuvor schon in Budweis aufgeführt. Wie waren die Reaktionen des Publikums?

„Die Reaktionen waren positiv. Ich denke, dass unser Publikum in Budweis eher traditionell ist, und diese Vorstellung entspricht dem. Ich würde sie fast eine klassische Inszenierung nennen, auch wenn es eine zeitgenössische Choreographie ist.“

Tristan und Isolda | Foto: Petr Zikmund,  Südböhmisches Theater

Gibt es in dieser Spielzeit in Budweis noch eine Ballettpremiere?

„Ja, wir studieren gerade eine neue Inszenierung von ‚Romeo und Julia‘ ein. In unserem Fall ist es aber ‚Julia und Romeo‘. Das Stück stammt von zwei tschechischen Choreographen, Ondřej Vinklát und Tomáš Rychetský. Regie hat der Schauspielregisseur Dodo Gombár geführt. Es wird sehr spannend, die Handlung spielt in einem Seniorenheim. Es ist nicht ganz einfach, die Idee mit jungen Tänzern umzusetzen. Aber ich freue mich sehr darauf. Die Schöpfer setzen keine Prokofjew-Musik ein, sondern Stücke, die der Gegenwartskomponist Ivan Acher für die Tanzvorstellung geschrieben hat. Die Premiere findet am 2. Mai im Theater Metropol in Budweis statt. Ich lade alle, die etwas Besonderes sehen wollen, herzlich ein.“

Das Südböhmische Theater hat sein Programm Ende vergangenen Jahres auf Pressekonferenzen in München und in Wien vorgestellt. Womit präsentierte sich das Ballettensemble?

Tristan und Isolda | Foto: Petr Zikmund,  Südböhmisches Theater

„Das Theater hat sich dort generell als eine wichtige Institution aus Südböhmen vorgestellt. Natürlich machen wir darauf aufmerksam, dass wir jedes Jahr im Sommer viele Vorstellungen im Freilichttheater in Krumau spielen. Diese sind dank des drehbaren Zuschauerraums im Schlossgarten einzigartig. Auf den Pressekonferenzen haben wir Vorstellungen präsentiert, die in Krumau stattfinden, darunter die Tanzvorstellung über Egon Schiele.“

In Prag gastiert das Ballettensemble aus Budweis am 27. Februar im Ständetheater. Auf dem Programm steht das Tanzdrama „Tristan und Isolde“. Die Vorstellung beginnt um 19 Uhr. Es gibt noch Restkarten.