Tschechien in deutschsprachigen Medien: Abwerbung von Ärzten, umstritte Elbestaustufe und Unmut gegen Roma

Grußkarte von Günter Lachmann und seiner Frau Helga

Im Hörerforum geht es heute unter anderem um eine Handy-Applikation gegen unredliche Taxi-Fahrer, aber auch darum, was die Medien in Deutschland über die Tschechische Republik berichten.

Willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer. Zwei Wochen sind vergangen und wir melden uns wieder mit der Sendung, in der vor allem Sie zu Wort kommen. Wir wollen aus Ihren Briefen zitieren, wir wollen auch einige Ihrer Fragen beantworten, und natürlich möchten wir uns zudem für alle Ihre Zuschriften, Briefe und Kommentare zu unserer Sendung bedanken. Für die Empfangsberichte danken wir unter anderem Erhard Lauber aus Bad Berleburg-Girkhausen, Paul Reinersch aus Dudweiler, Erik Oeffinger aus Lauenburg, Bernhard Schultes aus Nordhalben. Wir danken auch Klaus-Peter Schreiber aus Berlin, der seinem Empfangsbericht hinzugefügt hat:

Grußkarte von Günter Lachmann und seiner Frau Helga
„Seit mehr als 30 Jahren höre ich Ihre Sendungen. Ich bedauere es immer noch sehr, dass Sie nicht mehr auf Kurzwelle senden. Von Zeit zu Zeit höre ich Sie nun im Internet.“

Und wir danken auch für die Grüße von Günter Lachmann aus Wrestedt, der sich nach einer langen Krankheit wieder bei uns gemeldet hat, sowie für die handgemachte Grußkarte von Günter und seiner Frau Helga, die bei uns angekommen ist.

Per E-Mail haben wir folgende Frage von einem Hörer aus Stuttgart erhalten:

„Guten Tag - Dobrý den, ich habe gerade begonnen, Tschechisch zu lernen. Per Zufall bin ich im Internet über Ihre Sendung ´Tschechisch gesagt´ gestolpert. Gibt es eine Möglichkeit, die gesamten Folgen der Sendung irgendwo auf Ihrer Webseite herunterzuladen? Ich bin viel im Auto unterwegs und nutze die Zeit, um Vokabeln etc. zu lernen. Ihre Sendung würde ich auch am liebsten im Auto anhören. Ich bedanke mich herzlichst im Voraus für Ihre Hilfe.“

Tschechisch gesagt
Es freut uns sehr, dass Ihnen unser Sprachkurs gefällt und dass Sie ihn zum Lernen nutzen wollen. Sie können alle Folgen im Internet finden. Dort steht der Text zur Verfügung, jede Folge ist aber auch als Audio-Datei auf den Webseiten und kann heruntergeladen werden. Suchen Sie einfach im Internet unter www.radio.cz/de und dann im Rubrikenarchiv von „Tschechisch gesagt“. Sie finden das Archiv auf der rechten Seite des Bildschirms und darin alle Sendungen aus den vergangenen Jahren. Es gibt dort viel Material, da der Sprachkurs jede Woche, also etwa 50 Mal im Jahr gesendet wird. Es würde uns sehr freuen, wenn unsere Sendereihe „Tschechisch gesagt“ Sie beim Autofahren und Tschechisch-Lernen begleitet.

Und nun zu einem Thema aus unseren Sendungen. Ralf Urbanczyk aus Eisleben reagiert auf einen unerfreulichen Bericht über das Verhalten der Prager Taxi-Fahrer:

„Der in den Nachrichten mit dem Bezug auf die Hauptstadt Prag kurz erwähnte ADAC-Taxitest fand in den deutschen Medien ebenfalls großes Interesse. Eigentlich ist es egal, wohin man kommt, überall in der Welt wird der unwissende Tourist von skrupellosen Taxifahrern betrogen. Dabei vermitteln die Taxis doch oftmals den ersten Eindruck einer Stadt, wenn man vom Flughafen oder Bahnhof zu seinem Ziel kommen will. Gab es in Prag nicht auch einmal von der tschechischen Firma ´Netera´ eine App für das GPS-Handy, die wie ein unabhängiges Taxameter arbeitet und die günstigste Route und den Tarifpreis berechnet?“

TAXIcheck
Sie haben Recht, Herr Urbanczyk. Die tschechische Firma Et Netera hat tatsächlich etwa vor einem Jahr diese Applikation namens TAXIcheck entwickelt, die man heute im Internet herunterladen kann. Der Reisende ruft die Applikation vor dem Einstieg in das Taxi auf und gibt den geltenden Fahrtarif, das heißt den Einstiegsatz, den Preis pro Kilometer und den Satz für die Warteminuten ein. Das Programm TAXIcheck berechnet dann während der Fahrt, wie viel man ungefähr bezahlen sollte. Man kann die Angaben auch speichern und nach der Fahrt mit einer Karte im Internet, wie etwa Google Maps, vergleichen, ob der Taxi-Fahrer die optimale Route gewählt hat. Die Applikation ist kostenlos und kann auch offline arbeiten, man braucht also keinen Internetzugang oder Roaming für das Ausland. Die tschechische Firma Et Netera wurde für ihre Applikation sogar mit einem internationalen Preis ausgezeichnet, und zwar mit dem International Business Award 2011 in der Kategorie „Consumer Entertainment/Information“. Die so genannten Stevie-Statuen wurden an die Preisträger am 11. Oktober in Abu Dhabi übergeben.

13.500 Personen bekannten sich zur Nationalität der Roma
Vielleicht wird sich dieses Mittel gegen unredliche Taxifahrer weiter verbreiten und zur Verbesserung der Situation beitragen. Nun aber zu einem weiteren Brief, und zwar von Peter Zieger aus Döbeln:

„Von der Tschechischen Republik erfährt man in hiesigen Medien nicht viel. Das sind seit dem 31. Januar nur: Abwerbung von Ärzten, Meinungsverschiedenheiten über den Ausbau einer Elbstaustufe und der Unmut der tschechischen Einwohner gegen Roma im Schluckenauer Zipfel. Mehr leider nicht. Radio Prag fehlt schon – auf AM meine ich, natürlich. Ich hoffe aber immer noch, dass Radio Prag wieder in Deutschland über Langwelle senden wird. Mittelwelle bekomme ich auch gut rein! Aber die wird bestimmt nicht so weit reichen wie die Langwelle. Mal sehen, wie es beim Frequenzenwechsel Ende März aussieht. Ich wünsche der deutschen Redaktion weiterhin ein gutes Gelingen der Sendungen für alle, die diese hören können.“

´Teufelscodex – Codex Gigas´
Vielen Dank, Herr Zieger für Ihren Wunsch. Zum Frequenzenwechsel im Frühling können wir leider nichts versprechen, aber auch wir werden sehen. Dass in den deutschsprachigen Medien doch ab und zu auch etwas mehr auftaucht als die genannten Themen, bestätigt ein Brief von Klaus Köhler aus Probstzella:

„Dieser Tage lief im Fernsehen ein sehr interessanter Beitrag über den so genannten ´Teufelscodex – Codex Gigas´. Dabei war man auf den Spuren derjenigen, welche diesen im frühen 13. Jahrhundert verfasst haben. Eine wichtige Rolle spielten hierbei auch drei Klöster auf damals tschechischem Gebiet: das Benediktinerkloster von Podlažice, das Zisterzienserkloster Sedletz und das Benediktinerkloster in Breunau. Ich würde mich freuen, wenn Sie in einer Ihrer Hörerpostsendungen diese drei Klöster kurz vorstellen und auf ihre Bedeutung für den ´Codex Gigas´ eingehen.“

Foto: Tschechische Post
Wir werden es gerne machen, Herr Köhler, allerdings erst in der nächsten Sendung in zwei Wochen. Wir sind nämlich schon wieder am Ende des Hörerforums angelangt. Auf ihre Post freuen wir uns auch weiterhin. Schicken Sie bitte alles an Radio Prag – Deutschsprachige Redaktion, Vinohradská 12, 120 99 Prag 2, Tschechische Republik, oder per Email an [email protected]. Machen Sie es gut und auf Wiederhören in zwei Wochen!