Tschechien seit Dienstag ein entwickeltes Industrieland

Weltbankchef Paul Wolfowitz (Foto: CTK)

Die Tschechische Republik zählt seit Dienstag offiziell zu den entwickelten Industrieländern, und zwar im Rahmen der Weltbank. In diesen Rang wurde sie höchstpersönlich von Weltbankchef Paul Wolfowitz bei einem feierlichen Zeremoniell in Prag erhoben.

Weltbankchef Paul Wolfowitz  (Foto: CTK)
Er sei äußerst überrascht beim Anblick all der Umwandlungen, die Tschechien im Laufe seiner Transformation vollzogen hat, sagte Wolfowitz in seiner Ansprache vor einem hochkarätigen Publikum. Er würdigte die erreichten Fortschritte, die - wie Wolfowitz buchstäblich sagte - für andere Länder beispielgebend sein sollten.

Der Weltbankchef sprach aber auch über Probleme, unter anderem auch über das Phänomen der Alterung der Bevölkerung. Letzteres bezeichnete er als eine Herausforderung für ganz Europa.Tschechien ist da keine Ausnahme, und so sprach Wolfowitz vom Gebot der Stunde, gerichtet an die Vertreter des Landes: Rentenreform sowie eine Reform des Gesundheitswesens seien unumgänglich!

Den offiziellen Eintritt Tschechiens in die Gesellschaft der entwickelten Industrieländer bewertet die Mehrheit der einheimischen Medien als positiv.

Es sei ein gutes Zeugnis, das man ausländischen Investoren und Handelspartnern vorzeigen kann, schreibt die Wirtschaftszeitung Hospodarske noviny.

"Diese Reklame kann uns auch dazu verhelfen, die Welt etwas optimistischer zu sehen als es hierzulande üblich ist.... Wir sind eine skeptische, pessimistische Nation, kaum selbstbewusst, ständig jammernd. Ein paar Tabletten Optimismus können nicht schaden. Vielleicht werden wird dann Lust zur Arbeit kriegen!"

Der Tageszeitung Mlada fronda Dnes zufolge sei es auch ohne ein Gütesiegel möglich zu sagen, dass die Tschechen gerade jetzt eine der besten und reichsten Perioden in ihrer Geschichte erleben. Auch wenn dies angesichts des Straßendrecks, der kränkenden Pendolino-Züge oder auch beim Blick in das eigene Portemonnaie nicht unbedingt offensichtlich sein muss.

"Die bessere Gegenwart verdanken wir ohne Zweifel den Zwillingsschwestern Demokratie und freie Marktwirtschaft."