Tschechien steht an Israels Seite: Reaktionen auf den Angriff auf Israel
Militante Palästinenser haben am Samstag vom Gazastreifen aus Israel angegriffen. Die israelische Armee hat in Reaktion darauf den Kriegszustand erklärt. Wir fassen die Reaktionen in Tschechien auf den Überfall zusammen.
Tschechiens Politiker haben den Angriff der radikalen palästinensischen Bewegung Hamas auf das Schärfste verurteilt und Solidarität mit Israel gezeigt.
Als erster hat Premier Petr Fiala (Bürgerdemokraten) am Samstag reagiert. Er schrieb im Netzwerk X, dass die Tschechische Republik immer hinter Israel und seinen Bemühungen um ein Leben in Frieden und Sicherheit gestanden habe und stehen werde.
Der Angriff der radikalen Hamas sei ein verwerflicher terroristischer Akt gegen den Staat Israel und die Zivilbevölkerung, erklärte Präsident Petr Pavel. Die Raketenangriffe und das Vordringen von Hamas-Kommandos in israelisches Hoheitsgebiet werden laut ihm die Bemühungen um eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts für lange Zeit blockieren.
Außenminister Jan Lipavský (Piraten) zeigte sich empört über die terroristischen Angriffe auf Israel: Er stehe hinter dem Land und seinem Recht, sich in einem so schwierigen Moment zu verteidigen, schrieb er im Netzwerk X. Gegenüber dem Tschechischen Fernsehen (ČT) sagte er am Samstagabend:
„Wir haben den barbarischen Terrorismus der Hamas klar verurteilt. Hinter Israel stehen wir auch im Rahmen der Europäischen Union, die eine gemeinsame Erklärung aller 27 Mitgliedsstaaten herausgegeben hat. Wichtig ist zu sagen, dass die Entführung von Zivilisten dem internationalen Recht absolut widerspricht. Die EU hat deshalb zur Freilassung der Gefangenen aufgefordert.“
Am Sonntag telefonierte der tschechische Außenminister mit seinem israelischen Amtskollegen Eli Cohen. Tschechien sei bereit, nach besten Kräften zu helfen und werde den jüdischen Staat sowohl bilateral als auch international unterstützen, versicherte Lipavský.
Nach aktuellen Berichten sind keine Tschechen unter den Opfern, Verletzten oder Entführten in Israel. Nach Angaben des Sprechers des Außenministeriums, Daniel Drake, verhandelt Tschechien mit europäischen Ländern über die Rückführung mehrerer tschechischer Staatsbürger:
„Vielen Tschechen ist es schon gelungen, mit Linienflügen nach Hause zurückzukehren. Bei unserer Botschaft in Tel Aviv haben sich zudem bisher fünfzehn Tschechen gemeldet, die an einer Rückholung interessiert sind. Wir stehen nun in Kontakt mit allen Partnern in der EU, die uns über eventuelle Rückführungsflüge informieren. Falls es darin freie Plätze gibt, wollen wir uns bemühen, dass Tschechen mit an Bord genommen werden. Eine der Varianten ist auch die Entsendung eines Sonderflugzeugs der Regierung.“
Das Außenministerium hat bisher nicht von Reisen nach Israel abgeraten, empfiehlt aber, die zentralen und südlichen Teile des Landes zu meiden. Es wird geraten, sich in dem elektronischen Reisesystem „Drozd“ des Außenministeriums zu registrieren, um die Kommunikation mit der tschechischen Botschaft zu erleichtern. Die meisten Reisebüros in Tschechien sagten ihre Reisen nach Israel inzwischen ab.
Für diesen Montag war ursprünglich eine gemeinsame Sitzung der tschechischen und der israelischen Regierung in Prag geplant. Sie wurde aufgrund der aktuellen Situation gestrichen. Die tschechische Polizei hat Präventivmaßnahmen ergriffen, um den Schutz jüdischer Stätten und Kulturdenkmäler hierzulande zu verstärken.