Tschechien will noch mehr Wirtschaftsdiplomaten entsenden
Noch mehr Wirtschaftsdiplomaten in allen Teilen der Welt– das ist der Plan des tschechischen Außenministeriums. So sollen im kommenden Jahr insgesamt 14 weitere tschechische Botschaften und Konsulate einen Fachmann für Wirtschaftskontakte erhalten. Für die Zukunft denkt Außenminister Lubomír Zaorálek auch an einen Handelsspezialisten in Deutschland.
Von den neuen Wirtschaftsexperten oder Mitarbeitern der staatlichen Außenhandelsagentur CzechTrade für 2016 sollen fünf nach Ost- oder Südostasien sowie Indien (Hongkong, Tokio, Kuala Lumpur, Manila, Taipeh und Neu Delhi) geschickt werden, drei nach Afrika (Pretoria, Accra und Lagos), zwei in die USA (Seattle und Chicago) und einer ins jordanische Amman. Über den 14. Platz werde noch verhandelt, teilte Zaorálek am Dienstag vor Journalisten in Prag mit. In diesem Jahr sind zehn neue Plätze für wirtschaftsdiplomatische Fachleute entstanden oder sie sollen noch entstehen, ergänzt um zehn Landwirtschaftsexperten und einen Spezialisten für Forschung und Wissenschaft.
In Zukunft soll zudem die Wirtschaftskompetenz an einer der Vertretungen in Deutschland erhöht werden, wegen der Bedeutung des Nachbarlandes als größter Handelspartner Tschechiens. Das Industrie- und Handelsministerium setze sich dafür ein, dort einen zusätzlichen wirtschaftsdiplomatischen Posten zu schaffen, sagte der Außenminister. Noch werde jedoch darüber diskutiert, ob dieser Posten in Berlin oder in München entstehen solle.Lubomír Zaorálek bezeichnete die Aufstockung des wirtschaftsdiplomatischen Korps als wichtig, um das Wirtschaftswachstum in Tschechien zu stützen. Er sei überzeugt, dass das Wachstum zurückgehen werde, falls die geplanten Schritte nicht getätigt würden, sagte der Sozialdemokrat.