Tschechiens Aufwendungen für ukrainische Flüchtlinge: 7,2 Milliarden Kronen
Der tschechische Staat sowie die Kreise und die Kommunen hierzulande haben bis Ende Mai bereits 7,2 Milliarden Kronen (290 Millionen Euro) ausgegeben, um Kriegs-Flüchtlingen aus der Ukraine zu helfen. Dies hat das Finanzministerium am Mittwoch der Presseagentur ČTK mitgeteilt.
Demnach lagen die Ausgaben aus dem Staatshaushalt bei 6,1 Milliarden Kronen (247 Millionen Euro). Den größten Anteil machten dabei Hilfszahlungen im sozialen Bereich aus, hieß es. Konkret lag die Summe bei rund vier Milliarden Kronen (162 Millionen Euro). In den Gesamtausgaben nicht berechnet sind allerdings die Aufwendungen von Kommunen und Kreisen im Mai.
Dem stehen die Einnahmen des tschechischen Staates entgegen aus der Beschäftigung von Geflüchteten. Am Montag sagte Innenminister Vít Rakušan (Stan), dass mittlerweile fast 77.000 Ukrainerinnen und Ukrainer eine Arbeit hierzulande gefunden hätten. Sie zahlen Steuern sowie Abgaben für Sozial- und Gesundheitsversicherung.
Anfang April hatte Finanzminister Zbyněk Stanjura (Bürgerdemokraten) eine Schätzung abgegeben über die Summe, die in Tschechien für die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen aus der Ukraine im gesamten Jahr notwendig sein dürfte. Er sprach damals von zwei Milliarden Euro.
Seit dem Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar dieses Jahres haben über 380.000 Menschen aus dem Kriegsland ein tschechisches Visum für vorübergehenden Schutz erhalten. Dieses Visum ermöglicht einen Aufenthalt von einem Jahr und einen freien Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Bildung und zum tschechischen Gesundheitssystem.
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