Tschechische Chirurgen beenden erfolgreich ihre Militärmission im Irak
Weihnachten ist nicht nur ein kirchliches Fest oder aber das Fest, das ganz der Familie gehört. Weihnachten ist nicht selten auch ein freudiger Anlass der Heimkehr - von Verwandten, Freunden und Bekannten. Letzteres konnte man erst wieder am frühen Mittwochmorgen auf dem Prager Flughafen erleben, wo eine Tu 154 mit Rückkehrern aus dem Irak gelandet war. Um welche Flugzeuginsassen es sich dabei handelte, das verrät Ihnen Lothar Martin.
mit diesen Worten meldete der Befehlshaber der im Irak stationierten Einheit tschechischer Militärpolizisten, Roman Gottfried, die Rückkehr der restlichen Soldaten des achten Kontingents auf dem Prager Flughafen. Seine Einheit hatte in den zurückliegenden drei Monaten im südirakischen Stützpunkt Schaiba neue irakische Polizisten ausgebildet und damit die Arbeit fortgesetzt, die die tschechischen Militärpolizisten vor rund zwei Jahren begonnen haben. Roman Gottfried wusste daher zu berichten, welche Motive bei den Irakern damals ausschlaggebend waren bzw. welche es heute sind, eine berufliche Ausbildung zum Polizisten einzugehen:
"Da ich schon das dritte Mal zu solch einer Mission im Irak gewesen bin, kann ich mit bestem Gewissen sagen, dass am Anfang das Interesse, gutes Geld zu verdienen, im Vordergrund stand. Und zwar vor allem deshalb, weil das eine gute Möglichkeit ist, die eigene Familie finanziell abzusichern. Aber heute kann ich sagen, dass das Profil der Leute, die sich jetzt um diese Arbeit bewerben, auf einem weit höheren Niveau angesiedelt ist. Sie sind verantwortungsbewusster und sie haben ein größeres Interesse. Im Zeitraum der Wahlen und des Referendums im Irak hat man ihnen zudem angemerkt, dass sie diese Arbeit für ihr Land verrichten."Während die zurückgekehrten Militärpolizisten inzwischen durch die nächste tschechische Einheit, die das neunte Kontingent bildet, abgelöst wurden, haben die im britischen Feldlazarett bei Basra tätigen tschechischen Militärchirurgen und Krankenschwestern ihre Mission erfolgreich beendet. Sie dauerte ca. 18 Monate und ist nun nicht mehr erforderlich, da die Truppenstärke der britischen Soldaten, die zu den hauptsächlichen Patienten der tschechischen Ärzte gehörten, wesentlich verringert wurde. Ales Kopriva, der als einer der letzten Ärzte mit der Sondermaschine am Mittwoch in Prag gelandet war, berichtete den Journalisten, dass die häufigsten Verletzungen gerade von den ausländischen Soldaten davongetragen wurden:
"Die Mehrzahl der Patienten waren britische und dänische Soldaten. Am häufigsten haben sie Splitter-Verletzungen erlitten, einigen mussten nach solchen Verletzungen die Gliedmaßen amputiert werden, und es gab leider auch tödliche Unfälle. Tschechische Soldaten zählten zum Glück nicht zu diesen Verletzten."Und Kopriva ergänzte:
"Insgesamt haben wir 87 Patienten behandelt. Den größten Andrang an Patienten hatten wir gleich im ersten Monat nach unserer Ankunft. Das hing mit den örtlichen Wahlen zusammen, danach aber verlief unser Einsatz schon ruhiger."
Ruhig und friedlich, so sollte es generell zu Weihnachten und insbesondere auch im Irak zugehen. Aber das bleibt wohl nur ein frommer Wunsch.