Tschechische Firma erwirbt Uran-Förderlizenz in Mongolei

Die tschechische Firma Uranium Industry steigt in die Uranförderung in der Mongolei ein. Weitere Pläne des Unternehmens gehen dahin, zu einem wichtigen Akteur der Branche in dem asiatischen Land zu werden.

Bereits im Juli hatte Uranium Industry von der kanadischen Fördergesellschaft Denison Mines für 20 Millionen Dollar die Rechte zu Probebohrungen abgekauft. Nun erteilte die Regierung in Ulan Bator die Förderrechte an der Fundstätte im Süden der Wüste Gobi im Wert von einer halben Milliarde Dollar. Um die Lizenz hatten große Konkurrenten gebuhlt, so unter anderem Rosatom, die französische Areva und die chinesische CNC. Doch nach dreijährigem Bemühen von Uranium Industry gab die mongolische Regierung allein der tschechischen Privatfirma den Zuschlag.

Uranium Industry verhandelt zudem über die Forschungsrechte an drei weiteren Orten in der Mongolei. Sollte die Firma auch dort die Förderlizenzen erhalten, hätte sie Zugriff auf insgesamt 120.000 Tonnen Uran. Vorkaufrecht für das strahlende Material habe die Tschechische Republik, sagte Uranium-Industry-Chef Milan Klečka der Wirtschaftszeitung E 15. Sollte Prag nicht zuschlagen, würde das Uran an der Börse gehandelt. Auf dem freien Markt bestünde Interesse vor allem vonseiten Indiens und Chinas, so Klečka. Allerdings läuft die Uranförderung in Tschechien wohl in den nächsten Jahren aus – angesichts des Preisverfalls seit 2008 gilt sie als unrentabel. Und Alternativen zum Rohstoff russischer Provenienz sind gefragt.

Wenn die Vorbereitungen und weiteren Verhandlungen alle Erfolg zeitigen, dann wäre Uranium Industry ab 2017 in der Lage, seine Ware anzubieten.

Autor: Till Janzer
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