Tschechische Fußball-Liga startet – mit fünf Teams aus Prag
Die tschechische Fußball-Liga, nach ihrem Hauptsponsor auch Gambrinus-Liga genannt, hat in den letzten Jahren eher sinkende Qualität gezeigt. Dennoch ist sie in der neuen Saison um eine Attraktion reicher: In der höchsten Spielklasse kämpfen nämlich gleich fünf Prager Klubs um Punkte. Allerdings ist nur Rekordmeister Sparta Prag auch ein Titelkandidat. Der Anpfiff zur neuen Spielzeit erfolgt am Freitagabend um 18 Uhr bei Aufsteiger Dukla Prag.
Ganz besonders auf die Saison 2011/2012 freuen dürfen sich die Prager Fußballfans: jedes Wochenende sehen sie zwei oder drei Erstligaspiele und insgesamt gleich 20 Stadtderbys. Möglich gemacht hat dies der Aufstieg von Viktoria Žižkov und Dukla Prag. Dazu hat Slavia Prag mit neuem Eigner seine Lizenz sichern können, außerdem dabei sind Bohemians 1905 und Sparta Prag, das als „tschechischer FC Bayern“ gilt. Für die Vereine bedeutet diese Ansammlung aber nicht nur Konkurrenz im Wettbewerb, sondern auch beim Buhlen um die Stadionbesucher. Dukla hat 17 Jahre lang nicht mehr erste Liga gespielt, bestand viele Jahre nur noch als Amateurklub und steht nun vor einer größeren Herausforderung:
„Wir müssen die Fans von Neuem anlocken. In der zweiten Liga waren wir vor allem lokal orientiert, jetzt wollen wir die Basis erweitern und mit der Zeit eine Fangemeinde aufbauen. Ich möchte uns nicht mit Sparta messen, aber eine erstligawürdige Zuschauerkulisse wäre schön“, hofft Dukla-Generalmanager Michal Šrámek.Voll sind die tschechischen Stadien allerdings selten, der Schnitt liegt zwischen 4000 und 5000 Zuschauern, nur bei Sparta waren es vergangene Saison über 7500.
Sparta Prag ist im Übrigen auch beim Geld der Krösus der Liga und gilt trotz des zweiten Platzes in der Vorsaison als heißester Titelanwärter. In den Kampf um die Meisterschaft eingreifen dürften den meisten Prognosen nach noch FK Jablonec (Gablonz) aus Nordböhmen, FK Mladá Boleslav (Jungbunzlau) aus Mittelböhmen und vor allem Meister Pilsen. Der Titelverteidiger hat aus seiner Stammelf nur Stürmer Jan Rezek abgeben müssen, aber Qualität hinzugekauft. Dazu können aber auch noch weitere Teams überraschen. Sparta-Sportmanager Jozef Chovanec dazu bei einer Pressekonferenz vor dem Saisonauftakt:„Vor dem Ligastart sage ich regelmäßig, dass der Kreis immer größer wird. Und das ist auch dieses Jahr der Fall. Der Grund ist, dass die Qualität der tschechischen Liga stagniert. Dadurch bekommen auch andere Vereine eine größere Chance, den ersten Platz zu attackieren.“Sparta muss am ersten Spieltag nach Südböhmen reisen, wo die Prager am Sonntag bei Dynamo České Budějovice (Budweis) antreten.