Tschechische Griechen haben ein Denkmal

Krnov (Foto: Herbert Ortner, CC BY-SA 3.0 Unported)
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Im Laufe der 50 -er Jahre hat die damalige Tschechoslowakei mehrere Tausend Emigranten aus Griechenland aufgenommen. Ihre Zahl wird auf ca. 15 000 geschätzt. Zum Andenken an diese Menschen, die unter den dramatischen Umständen des Bürgerkriegs in ihrer Heimat Zuflucht im Ausland suchten, ist am vergangenen Samstag ein Denkmal im nordmährischen Krnov/Jägerndorf enthüllt worden. Mehr im folgenden Beitrag von Jitka Mladkova:

Krnov  (Foto: Herbert Ortner,  CC BY-SA 3.0 Unported)
Krnov gilt inoffiziell als griechische Hauptstadt in Tschechien. Von den bis heute hierzulande lebenden etwa 3500 Griechen - genaue Zahlen stehen nicht zur Verfügung - hat ein beträchtlicher Teil nach wie vor ihren festen Wohnort in der Region von Krnov. Hier hat auch die Gemeinde der Griechen seinen Sitz. Etwas mehr über die Neuankömmlinge der 50er Jahre sagte uns der Vorsitzende der Gemeinde, Georgios Bazakas:

"Die Griechen, die in die damalige Tschechoslowakei und namentlich in die Region von Krnov, gekommen waren, besiedelten vor allem Dörfer, die nach der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung teilweise immer noch leer standen. Gemeinden wie z.B. Krizova, Stare Purkhartice, Divci hrad und andere, das alles waren dann praktisch griechisch bewohnte Dörfer. Jobs fanden die Griechen vorerst in der Land- und Forstwirtschaft. Später, als viele von ihnen verschiedene Fachschulen zu besuchen begannen, zogen sie sich immer öfter vom Lande in die Stadt zurück. Zunächst nach Krnov und dann auch in größere Städte wie Ostrava, Brno oder Prag."

In der ersten Emigrationswelle aus Griechenland kamen mithilfe des Roten Kreuzes fast ausschließlich Kinder ohne Eltern, etwa 3000. Erst später war die Familienzusammenführung möglich, wobei sich die Wartezeit nicht selten auch auf mehrere Jahre ausdehnte. Mit der Idee, ihren Vorfahren ein Denkmal in Krnov zu setzen, kam die Gemeinde der Griechen vor zwei Jahren und stieß dabei auf positive Resonanz seitens der Stadt. Nach der tschechisch - griechischen Koexistenz in Krnov gefragt, sagte Georgios Bazakas wie folgt:

"Ich muss sagen, dass die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Krnov und unserer griechischen Gemeinde hervorragend funktioniert. Wir bekommen sowohl finanzielle als auch organisatorische Unterstützung der Stadt bei verschiedenen Aktionen, von denen wir im Laufe des Jahres keineswegs wenige veranstalten. Einige übersteigen meiner Meinung nach auch den regionalen Rahmen."

Von den jahrzehntelang in der Tschechoslowakei lebenden Griechen ist die Mehrheit wieder in ihr Heimatland zurückgekehrt. Bazakas sagt dazu:

"Wir Griechen leben gut in Tschechien. Ich glaube, dass auch diejenigen, die nach Griechenland zurückkehrten, für das Leben dort durch die hierzulande erlangte Schulbildung sehr gut vorbereitet waren."