Tschechische Industrieproduktion bremst ab
Die Industrieproduktion in Tschechien wächst nur langsam. Im März dieses Jahres ist sie im Vergleich mit dem Vorjahr nur um 0,6 Prozent gestiegen. Im Februar hatte es noch ein Plus von 5,6 Prozent gegeben. Die Zahlen wurden am Montag vom tschechischen Statistikamt veröffentlicht.
Schlechtere Zahlen als im Vorjahr wurden in der Industrieproduktion zuletzt im November 2014 verzeichnet. Damals sank die Produktion um 0,6 Prozent. Im ganzen ersten Quartal 2016 stieg die Produktion im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 2,4 Prozent an. Zum Wachstum der Industrie trug im März vor allem die Automobilproduktion bei.
Der Wert der Aufträge in ausgewählten Industriezweigen sank im März im Vergleich mit dem Vorjahr um 1,4 Prozent, wobei der Wert der ausländischen Aufträge um 1,3 Prozent und der Aufträge aus Tschechien um 1,6 Prozent zurückging. Der Wert neuer Aufträge stieg nur in der Automobilindustrie.
Laut dem Analysten der UniCredit Bank, Patrik Rožumberský, beeinflussten eine geringere Nachfrage aus dem Ausland und weitere besondere Faktoren die schwächere Leistung der tschechischen Industrie. Der Analyst der Handelsbank ČSOB, Petr Dufek, erwartet insgesamt in den kommenden Monaten ein langsameres Wachstumstempo in der Industrie. Das Tempo könnte sich bei etwa drei Prozent Zuwachs stabilisieren, so Dufek. Dies ist im Vergleich zum Durchschnittswachstum von 4,5 Prozent im vergangenen Jahr eine niedrigere Leistung. Vor dem Hintergrund der unsicheren Entwicklung im Ausland müsse man aber dennoch von einem guten Ergebnis sprechen, so der Analyst der ING Bank, Jakub Seidler.