Tschechische Touristen kehrten aus Sri Lanka zurück

Tschechische Touristen sind in die Heimat zurückgekehrt (Foto: CTK)
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Noch nie haben offensichtlich so viele tschechische Bürger irgendwo im Ausland eine so verheerende Naturkatastrophe erlebt, heißt es in den tschechischen Medien. Es wird geschätzt, dass sich in den von dem Seebeben heimgesuchten Regionen Südasiens mehr als ein Tausend tschechische Besucher befanden. Die ersten tschechischen Touristen, die die Katastrophe am eigenen Leib erlebten, sind am Dienstag in die Heimat zurückgekehrt. Der Staat versucht, den anderen eine baldige Rückkehr zu ermöglichen. Außerdem werden weitere Hilfsgüter in die betroffenen Regionen transportiert. Martina Schneibergova fasst zusammen.

Tschechische Touristen sind in die Heimat zurückgekehrt  (Foto: CTK)
Mit dem regelmäßigen CSA-Flug Colombo - Prag ist am Dienstag die erste Gruppe von 209 tschechischen Touristen in die Heimat zurückgekehrt, die die Naturkatastrophe auf Sri Lanka erlebten. Die Mehrheit von ihnen beschrieb die Lage auf der Insel als chaotisch und schrecklich. Unter den glücklich Zurückgekehrten war auch Alena Celanova. Als die Flutwelle kam, die sofort die unteren Etagen des Hotels überflutete, war sie im Hotel:

"Es begann ungefähr um halb zehn, und bis eins kamen immer wieder Wellen. Wir saßen im Hotel und es wurde uns immer gesagt, dass wie aus dem Hotel hinaus sollen. Angenehm war das gar nicht."

Außenminister Cyril Svoboda  (Foto: CTK)
Auf die Touristen warteten nicht nur ihre Verwandten und Journalisten, sondern auch Außenminister Cyril Svoboda:

"Die Menschen stehen unter Schock und ich meine, dass sie nicht gerade in der Lage sind, mit mir zu reden. Ich begrüßte sie durch den Lautsprecher im Flugzeug. Ich sagte, dass wir sie in der Tschechischen Republik begrüßen und dass wir bemüht waren, alles für ihre Rückkehr in die Heimat zu tun. Dasselbe werden wir auch für die anderen tun, die dort noch geblieben sind. Auch Hilfsgüter werden weiterhin in die betroffenen Regionen geschickt."

Sri Lanka  (Foto: CTK)
Am Donnerstag wird eine Militärmaschine nach Thailand fliegen, um Hilfsgüter dorthin zu bringen und um einen Teil der tschechischen Touristen, die dort den Urlaub verbrachten, abzuholen. Die Zahlen der Vermissten ändern sich ständig, am Mittwochvormittag hatten die tschechischen Behörden keine Informationen von 250 Tschechen, die sich zur Zeit der Katastrophe in einem der betroffenen Länder aufhielten. Nach Informationen des Vizeaußenministers Pavel Svoboda werden ständig verschiedene inoffizielle Informationen überprüft, ob unter den Opfern auch Tschechen sind.

"Bislang haben wir die Zahlen der Verletzten zum Glück nicht auf Dutzende gerechnet. Wir wissen davon, dass in Thailand einige Personen im Krankenhaus behandelt werden. Drei davon haben schwere Verletzungen, d. h. komplizierte Brüche oder tiefere Wunden."

Unter den erwähnten drei verletzten Tschechinnen ist auch das tschechische Top-Model Petra Nemcova. Nachdem sie mit ihrem Freund aus einem Bungalow von der Flutwelle mitgerissen wurde, gelang es ihr sich an einem Palmenzweig fest zu halten. Trotz Verletzungen hielt sie sich am Baum acht Stunden lang fest, bis sie von den Rettern gefunden wurde.

Indonesien  (Foto: CTK)
Was die Hilfe für die Opfer des Seebebens anbelangt, arbeitet der tschechische Staat mit den internationalen Organisationen zusammen. Es engagieren sich auch einige tschechische Hilfsorganisationen. Über die Vorhaben des Tschechischen Caritasverbandes, der im Rahmen der Caritas Internationalis tätig ist, haben wir Sie, bereits informiert. Die Organisation "Mensch in Not" stellte für die Hilfe für Südostasien 15.000 Euro zur Verfügung. Auf Sri Lanka versorgte sie ca. zwanzig vernichtete Dörfer unweit der Stadt Mullaittivu mit Trinkwasser und anderen grundlegenden Mitteln. Der Mitarbeiter der Organisation, Jan Mrkvicka, dazu:

"Wir haben in Zusammenarbeit mit einer am Ort tätigen deutschen Organisation unsere ersten Hilfsgüter überreicht. Diese wurden aus dem sog. Fonds der schnellen Reaktion finanziert. Gleichzeitig organisieren wir eine Spendensammlung unter der Bezeichnung ´SOS Sri Lanka´. Einer meiner Mitarbeiter wird in den nächsten Tagen nach Sri Lanka reisen, um weitere konkrete Hilfsprojekte auszusuchen."