Tschechische Weihnachtslieder, gesungen auf der ganzen Welt

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Weihnachten ist normalerweise eine Zeit, zu der Menschen zusammenkommen und gemeinsam singen. In Tschechien veranstalten viele Schulen dann Adventskonzerte. Nur in diesem Jahr ist alles anders.

Der Musikverein Melimelo, der in Luxemburg beheimatet ist, kam deshalb auf eine besondere Idee. Tschechen in der ganzen Welt sollten online zeigen, wo sie leben, wie sie die Adventszeit verbringen und ob sie die heimatlichen Traditionen weiterführen. Deshalb waren sie dazu aufgerufen, tschechische Weihnachtslieder zu präsentieren. Radio Prag International hat die Beiträge gesammelt, die aus allen Ecken der Welt eingegangen sind. Hören Sie nun nicht nur tschechische, sondern auch internationale Melodien zum Fest. Gemeinsam mit den jungen Sängern begeben wir uns auf eine Reise rund um den Globus.

Den luxemburgischen Folkloreverein Melimelo gibt es seit sieben Jahren. 40 Kinder und zehn Erwachsene gehören zu seinen Mitgliedern, die sich regelmäßig samstagnachmittags treffen und böhmische, mährische und slowakische Volkslieder einstudieren. Als Kapelle und mit Tanzdarbietungen tritt der Verein jedes Jahr bei verschiedenen karitativen Veranstaltungen oder auch auf Hochzeiten auf.


Wien: In der österreichischen Hauptstadt war in der Vergangenheit die größte tschechische Volksgruppe im Ausland angesiedelt. Auch heute gibt es dort noch tschechische Schulen. Der Schulverein Komenský bietet seit Jahrzehnten seinen Unterricht nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Tschechisch an. Da war es fast selbstverständlich, dass er sich dem Weihnachtsprojekt anschloss – und zwar mit jenem Lied, das in deutschsprachigen Ländern am beliebtesten ist: „Stille Nacht“.


Sydney: Wir begeben uns auf die andere Seite der Erdkugel. In der Tschechisch-Slowakischen Schule in Sydney lernen Kinder von drei bis zwölf Jahren immer samstags die Sprache und Kultur der beiden Länder kennen. Die folgende Aufnahme entstand auf einer Weihnachtsfeier. Mit Klavier- und Gitarrenbegleitung sangen alle 87 Schüler die tschechischen Klassiker „Nesem vám noviny“ (zu Deutsch: Wir bringen euch Neuigkeiten) und „Veselé vánoční hody“ (zu Deutsch: Ein fröhliches Weihnachtsfest). Außerdem präsentierten sie die australische Version von „Rolničky, rolničky“ oder besser „Jingle Bells“.


Kalifornien: Und von Australien aus noch einmal um die halbe Welt, nämlich nach Palo Alto. Die dortige Tschechische Schule hat zwei Beiträge eingeschickt. Wegen der Corona-Krise findet auch im Westen der USA Distanzunterricht statt, und darum wurde das diesjährige Weihnachtstreffen nur digital abgehalten. Die Schüler sangen von ihrem Zuhause aus, so zum Beispiel Anika, die an Heiligabend ihren elften Geburtstag feiert.


Schottland: Ein fröhlicher Weihnachtsgruß erreichte uns auch aus Schottland, ebenfalls mit dem Klassiker „Nesem vám noviny“ (zu Deutsch: Wir bringen euch Neuigkeiten).


Paris: Die tschechische Schule „Ohne Grenzen“ in der französischen Hauptstadt ist eine der traditionsreichsten und aktivsten. Für das Weihnachtsprojekt haben sich Schüler aller Altersgruppen zusammengetan. Die jüngsten von ihnen gaben „Půjdem spolu do Betléma“ (zu Deutsch: Wir gehen zusammen nach Bethlehem) zum Besten.


Dublin: Zum Schluss machen wir noch einen Abstecher auf die irische Insel. In einer Zeit, in der man sich mit der Umgebung nur noch online verbinden kann und sogar Kinder sich zum gemeinsamen Spielen die Kopfhörer aufsetzen und vor dem Computer versammeln müssen, in dieser Zeit also haben die Schüler der Tschechischen Schule Dublin mit Hilfe der beiden Mütter Bětka und Káťa zwei tschechische und ein irisches Weihnachtslied einstudiert. Zur Aufnahme fanden sich alle an Nikolaus in der Schule zusammen. Um die Corona-Schutzmaßnahmen einhalten zu können, sollte draußen gesungen werden. Wenig überraschend für Irland begann es in den betreffenden zehn Minuten fünfmal zu regnen – es war wie im Märchen vom Hund und der Katze, die Wäsche trocknen wollen. Aber Weihnachtszeit ist schließlich auch Märchenzeit.