Unklarheiten rund um den Ausbau des AKW Temelín
In den Kommentarspalten der tschechischen Zeitungen wurde am Mittwoch ein Thema besonders erörtert: Warum verschiebt die Regierung Nečas den Ausbau des Atomkraftwerks Temelín zeitlich nach hinten?
„Die wahrscheinlichste Version, warum die Regierung den Ausbau von Temelín verschiebt, ist der Umstand, dass die Ambitionen von ČEZ das Interesse weiterer Firmen vom Fach und Finanzgruppierungen geweckt haben. Zudem wird darüber gesprochen, dass die größte tschechische Energiefirma zum Ausbau der Atomenergie einen strategischen Partner sucht. Mit diesem könnte im Bereich Atomenergie die Expansion auch in den Osten gelingen. Und das ist kein Pappenstiel. Dies braucht eine gründliche Untersuchung von Chancen und Risiken. Und vor allem ist nur allzu verständlich, dass die Regierung darüber Kontrolle haben will. Nicht dass die Riesenkasse namens ČEZ geleert wird (…). Deswegen sollte nicht nur die Regierung darüber Kontrolle haben, sondern auch die Öffentlichkeit.“
Petr Honzejk verweist in der Hospodářské noviny darauf, dass derzeit Unklarheit herrscht, was mit Temelín geplant ist. Und er fordert schneller zu entscheiden:
„Temelín ist ein Auftrag, der die tschechische Energiewirtschaft und Industrie auf hundert Jahre hinaus beeinflusst. Ob das, was wir hier beobachten, Unsicherheit, Ratlosigkeit, ein Interessenskonflikt oder ein gut gemeintes Schließen der Löcher ist: Es ist zumindest kein Anblick, der beruhigen würde.“