Vogelgrippe jetzt auch in Tschechien
Die Vogelgrippe ist in Tschechien. Nachdem sich bereits vor drei Wochen der Ring um die Tschechische Republik geschlossen hatte und Vogelgrippe-Fälle in allen Nachbarländern bestätigt worden waren, hat das Virus nun auch den Sprung in den Böhmischen Kessel geschafft. Bislang ist allerdings noch nicht sicher, ob es sich auch um die gefährliche Variante H5N1 handelt. Thomas Kirschner war im Landwirtschaftsministerium, wo Minister Jan Mladek am Montagmorgen über die aktuelle Entwicklung informierte:
Bislang handelt es sich nur um ein einzelnes Tier, betonte Landwirtschaftsminister Jan Mladek auf dem kurzfristig einberufenen Pressebriefing. Bis Mittwoch soll Klarheit bestehen, ob tatsächlich der besonders aggressive Virusstamm H5N1 vorliegt. In diesem Fall würden die Maßnahmen greifen, die die Regierung bereits mit Auftreten der Vogelgrippe-Fälle in den Nachbarländern ausgearbeitet hat: Um den Fundort wird eine Schutzzone mit einem Radius von 10 km gezogen, innerhalb der die Geflügelzucht besonders beobachtet wird; auch Geflügeltransporte werden dort verboten sein. Sonst aber sollen die Einschränkungen so gering wie möglich gehalten werden, informierte der Leiter der staatlichen Veterinärverwaltung Milan Malena:
"Alle Maßnahmen sollen das Übergreifen des Virus in die Geflügelzucht verhindern - derzeit gibt es aber keinen Grund, Tierhaltung und Schlachtungen zu beschränken, oder gar die Bewegungsfreiheit von Menschen und den Verkehr, mit Ausnahme der Geflügeltransporte."Für wertvolle Vögel und Zootiere stehen daneben insgesamt 250.000 Einheiten Impfstoff bereit, informierte Landwirtschaftsminister Jan Mladek und betonte, dass es keinen Grund zur Panik gebe:
"Die Vogelgrippe ist natürlich nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, aber derzeit ist es eine Vogelkrankheit, die unter bestimmten, eng umgrenzten Bedingungen auch auf den Menschen übergreifen kann. Es gibt aber keinen Grund, sich jetzt von Eiern und Geflügelfleisch fernzuhalten. Wir müssen jetzt einfach lernen, mit der Vogelgrippe zu leben, genauso wie das mit BSE und anderen Krankheiten der Fall war."