Von Kuttenberg bis Kanada - Rundfunk international
Im Hörerforum geht es heute um alte leidige Geschichten, aber auch um treue Hörer zwischen Kuttenberg und Kanada - und das mit Ihren Briefen aus fünf Ländern, vier Himmelsrichtungen und zwei Kontinenten und mit Thomas Kirschner.
"Das Hören hat wieder großen Spaß gemacht, denn mit jeder Sendung kommt ein neues Steinchen zum Mosaik meiner Tschechien-Kenntnisse hinzu und mit jedem weiteren Hören wird mir Ihr Programm, aber auch Tschechien mehr vertraut. 35 Jahre Hörer von Radio Prag, das ist eine lange Zeit, und ich bin auf die Verbindung zu Ihrem Sender sehr stolz!"
Und wir sind sehr stolz darauf, solche Hörer zu haben, die unser Programm seit langen, langen Jahren begleiten. Um wenigstens einige der vielen Namen zu nennen, hier nur eine kleine Auswahl der Stammhörer und -schreiber, von denen wir in den letzten 14 Tagen Post bekommen haben. Grüße an Günter Rawe in Tübingen, Detlef Poppendieck in Stadtilm, Günter Kastner in Salzburg, Bernd Seiser in Ottenau, Günter Spiegelberg in Güstrow, Klaus Führlich in Radebeul, Christoph Preutenborbeck in Odenthal, Engelbert Borkner in Hildesheim, Jürgen Kückelhaus in Mettmann, Reiner Peuthert in Stendal, Werner Spinnehörn in Frankfurt, Christoph Paustian in Murg, Helmut Schafheitle in Singen, Albert Rösch in Heidelberg, Helmut Matt in Herbolzheim und Walter Burghardt in Dresden - und das, wie gesagt, nur aus den Briefen der letzten Tage - die Liste ließe sich noch lange, lange fortsetzen. An alle genannten und nicht genannten Stammhörer und an die, die es noch werden wollen also die allerherzlichsten Grüße aus Prag!
Nicht nur über die Post von zahlreichen Stammhörern haben wir uns in den letzten Tagen gefreut, sondern auch darüber, wie international unser Briefkasten diesmal wieder bestückt war. Einsendungen kamen nicht nur aus Deutschland und Österreich, sondern auch aus den Niederlanden von Henk van der Kammen, von Johannes Smohltschitsch aus Serbien-Montenegro und außerdem aus Übersee. Aus Coaldale im kanadischen Bundesstaat Alberta schrieb und Edward Kusalik:
"Ich habe gerade das Vergnügen des Zuhörens Ihrer Radio-Sendung gehabt und deshalb schreibe ich, um Ihr Personal zu informieren, wie Ihre Übermittlung in meiner Region gehört wurde. Es war ein Vergnügen, Ihre Sendung zu hören und ich hoffe, dass mein Bericht fähig ist, zu zeigen, wie Ihre Übermittlung empfangen wurde. Ich würde sehr geehrt werden, wenn Sie einige Minuten Ihrer Zeit nehmen und meinen Bericht untersuchen könnten."
Das ist bereits passiert, lieber Herr Kusalik, und ein Antwortbrief ist zu Ihnen nach Kanada unterwegs oder vielleicht sogar schon eingetroffen! Und vom ganz Fernen nun in die unmittelbare Nachbarschaft, denn Post kam diesmal auch aus Tschechien, von Vladislav Schuller aus Kutna Hora / Kuttenberg, gerade einmal ein paar Dutzend Kilometer östlich von Prag. Scheinbar etwas ganz gewöhnliches, tatsächlich aber eine Ausnahme - schließlich ist Radio Prag das (noch dazu deutschsprachige) Auslandsprogramm des Tschechischen Rundfunks. Da ist es verständlich, dass sich tschechische Kurzwellenjäger eher für andere Programme interessieren.
Die österreichischen Hörer vertrat in den letzten Tagen schließlich unter anderem Herbert Winter. Er schreibt uns aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten, und hat auch ein österreichisches Anliegen:"Ich bin seit längerem zu Gast auf der deutschsprachigen Internetseite von Radio Prag und finde diese sehr informativ und lebendig gestaltet. Als Österreicher vermisse ich allerdings eine etwas umfangreichere Berichterstattung über tschechisch-österreichische Ereignisse und Hintergrundberichterstattung über die - leider - manchmal schwierigen Beziehungen unserer Länder zueinander."
Lieber Herr Winter, danke für den Hinweis und die konstruktive Kritik! Dass wir Österreich vergessen - oder, wie man hier wohl besser sagt: dass wir auf Österreich vergessen, das darf und wird sicher nicht passieren. Dafür garantiert an erster Stelle unser neuer Redaktionsleiter Gerald Schubert, der seine Wurzeln und sein erstes oder zweites zu Hause in Wien hat. Aber nach Ihrem Hinweis werden wir verstärkt darauf achten, dass auch die Beziehungen zum südlichen nahen Nachbar Tschechiens im Programm von Radio Prag nicht zu kurz kommen.
Herr Winter aus St. Pölten wird es uns verzeihen, dass wir uns nach diesem Versprechen sofort wieder einer tschechisch-deutschen Frage zuwenden, einer Frage, über die wir leider mehrfach berichten mussten, und die auch in Ihren Leserbriefen auf große Resonanz gestoßen ist. Es geht um die illegalen Müllimporte von Deutschland nach Tschechien. Zu unserer Sendung vom 19. April schreibt Oscar Schmitt aus Hamburg:"Der Beitrag über den deutschen Abfall, der auf tschechischen wilden Deponien brennt, war hörenswert. Ein ganz schmutziger Fall, eine ganz schmutzige Angelegenheit im wahrsten Sinne des Wortes. Da heißt es: Einschreiten!"
Auch Ulrich Stühmke aus Essen verurteilt das Vorgehen der Geschäftemacher auf beiden Seiten der Grenze:
"Die illegale Anfuhr von nicht gerade geringen Mengen Mülls aus Sachsen-Anhalt ist in der Tat skandalös. Gleiches gilt dann auch für den auf der Mülldeponie in Libcany aufgespürten Abfall mit zahlreichen Giftstoffen. Offensichtlich meinen die Verursacher wohl, nicht entdeckt zu werden. Hauptsache der Müll ist kostengünstig beseitigt worden. Doch welche mit hohen Kosten verbundenen Probleme anschließend auftreten zeigt sich nun. Leider gibt es so etwas immer wieder, auch anderswo."
Engelbert Borkner aus Hildesheim schreibt zum gleichen Thema:
"Es dürfte doch wohl keine Schwierigkeiten bereiten, die Verursacher der wilden Mülldeponien direkt zu ermitteln, denn immerhin hat ja jedes Auto sein Kennzeichen."Dazu muss man sagen, dass die Spediteure, die auf frischer Tat ertappt wurden, auch umgehend nach Deutschland zurückgeschickt wurden. Problematisch sind vor allem die Abfälle, die bereits irgendwo abgekippt wurden - und die haben eben kein Kennzeichen. Herr Borkner schreibt weiter:
"Verständlich ist natürlich, wenn Tschechien sich jetzt direkt an das Bundesland Sachsen-Anhalt wendet, damit die Verantwortlichen dafür Sorge tragen, dass der Müll so schnell wie möglich wieder nach Deutschland zurückgeholt wird."
Und deutsche und tschechische Behörden haben sich inzwischen auf eine Lösung verständigt. Der Abtransport der Abfälle aus einem der größten Lager im nordböhmischen Libceves hat am Montag begonnen - und das ist hoffentlich auch der Anfang vom Ende dieser wirklich schmutzigen Geschichte.
Bevor ich mich für diesmal wieder von Ihnen verabschiede, habe ich noch ein Hinweis für alle die unter Ihnen, denen ein Hörerforum in 14 Tagen nicht genug ist an Hörerplaudereien und Kurzwelleninterna. Wenn das auf Sie zutrifft, dann sind Sie sicher richtig beim 32. Kurzwellen-Camp am 21. bis 23. Juli 2006 in Merchweiler im Saarland. Dazu laden ein unsere Stammhörer Bernd Seiser und Volker Willschrey und der Shortwave Listeners Club Saar. Das Motto in diesem Jahr ist ganz passend "Rundfunk international". Nähere Informationen gibt es im Internet auf der Seite www.swlcs.com ! Bleibt noch anzufügen: Jeder ist herzlich eingeladen, wie es in der Ausschreibung heißt.
Herzlich eingeladen sind Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, natürlich auch zu den Sendungen von Radio Prag und zum nächsten Hörerforum heute in 14 Tagen. Bis dahin freuen wir uns auf Ihre Post. Machen Sie´s gut - bis zum nächsten Mal!